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HWK Ulm: "Auszubildende verdienen später oft besser als Akademiker"
Handwerkskammer Ulm

HWK Ulm: "Auszubildende verdienen später oft besser als Akademiker"

Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. Foto: HWK Ulm
Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. Foto: HWK Ulm

Weiter zur Schule gehen oder doch lieber eine Ausbildung anfangen? Diese Frage stellen sich jährlich zahlreiche Schüler. Das Institut der deutschen Wirtschaft hat eine Studie durchgeführt und sieht die Berufliche Bildung auf der Überholspur. Die Höhe der Einkommen – Abitur oder nicht – schenken sich so gut wie nichts.

von Simon Mayer, Online-Redaktion

30 Prozent der Handwerksmeister und -techniker verdienen bereits heute mehr als Akademiker. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. Anlass dafür war die Frage nach den zukünftigen Bildungswegen junger Menschen. Deren Entscheidung sei maßgeblich von den Verdienstmöglichkeiten in einer Branche oder einer Fachrichtung abhängig. Die Studie untersuchte die Einkommensperspektiven von Absolventen der beruflichen Aus- und Weiterbildung mit denen der akademischen. Ihr Fazit: Eine Berufsausbildung ist ein positiver Karrieretreiber für Arbeitnehmer und Auszubildende. Zudem biete kein Bildungsabschluss seinen Absolventen per se einen höheren Verdienst.

Gehaltsunterschiede sind so gut wie nicht vorhanden

„Die Gleichwertigkeit der Bildungssysteme ist auf dem Wirtschaftsmarkt schon heute Fakt“, betont Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. Viele Betriebe und Firmen würden Handwerksmeister oder Techniker ebenso hoch vergüten wie Bachelor-Absolventen. Die Studie zeige ebenso, dass die Gehaltsunterschiede bereits nach dem jeweiligen Abschluss einer Ausbildung oder eines Studiums gering sind. Nach fünf Jahren seien sie fast vollends verschwunden. „Die Studie belegt, dass der Drang zu Abitur und Hochschulen aus finanziellen Gründen keinen Sinn macht. Wer bereits in frühen Jahren gut verdienen will, sollte einen Beruf lernen. Dann kann er oder sie mit Mitte 20 schon ein eigener Chef oder Chefin sein und beispielsweise einen Betrieb übernehmen", so Mehlich.

HWK Ulm kümmert sich um Betriebsnachfolge

Für solch eine Nachfolge stehen alleine altersbedingt bis 2020 über 2.000 Betriebe zwischen Jagst und Bodensee an. Das Zentrum für Betriebsnachfolge der Handwerkskammer Ulm berät schon heute Gesellen und Meister, die mit ihrer Ausbildung und Qualifikation für eine Betriebsübernahme prädestiniert sind.

Zukunft der Handwerker sieht gut aus

Auf die offenen Karrierewege der Beruflichen Bildung verweist auch die Studie. Auch ohne Abitur würden Gesellen und Meistern zu Leistungsträgern der heimischen Wirtschaft werden. 25 Prozent der „Top-Verdiener“ unter Meistern hätten beispielsweise einen Hauptschulabschluss, 50 Prozent einen Realschulabschluss. Umgekehrt erreicht ein Großteil der akademischen Absolventen nie ein vergleichbares Gehaltsniveau – jeder vierte Akademiker verdient im Zuge seines Arbeitslebens weniger als ein früherer Azubi. Mehlich abschließend: „Ein 17 jähriger Azubi verdient schon heute mehr als ein gleichaltriger Gymnasiast. Jetzt ist belegt, dass es auch im späteren Berufsleben so ist. Und das schöne für die weitere Zukunft: Da das Angebot an Handwerkern in den kommenden Jahren knapper werden wird, wird sich ihr Einkommen tendenziell noch weiter verbessern bei gleichzeitigem Akademikerüberhang.“

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