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Der Ulmer Hauptbahnhof bekommt ein elektronisches Stellwerk und wird deshalb zwischen dem 13. und 19. Januar teilweise gesperrt. Es kommt zu Zugausfällen und Ersatzverkehr mit Bussen. ICEs und ICs fahren Ulm und damit auch Günzburg gar nicht an, der Regionalverkehr ist eingeschränkt möglich. Wegen der Inbetriebnahme des Stellwerks kommt es später zu weiteren Sperrungen. Darüber wolle die Bahn rechtzeitig informieren.
Ursprünglich sollte der Ulmer Hauptbahnhof für vier Wochen voll gesperrt werden. Die Stadt Ulm hatte dies scharf kritisiert. Ende Oktober kam dann die Pressemitteilung der Bahn: Der Ulmer Hauptbahnhof wird im Januar 2026 doch nicht für vier Wochen voll gesperrt. „Mehrmals kürzer statt einmal lang“ teilte die Deutsche Bahn vor einigen Wochen mit. Reisende und Pendler können also aufatmen, müssen sich Anfang des Jahres aber trotzdem auf Probleme im Zugverkehr um und nach Ulm einstellen.
Vom 13. bis 19. Januar fahren Fernverkehrszüge den Ulmer Hauptbahnhof und Günzburg nicht an. Das hat zur Folge, dass manche ICEs und ICs umgeleitet werden, andere entfallen komplett in diesem Zeitraum. Der Regionalverkehr ist dagegen eingeschränkt möglich, teilweise kommt es aber zu Zugausfällen und Schienenersatzverkehr. Wer etwa aus Augsburg nach Stuttgart möchte, kann untertags ohne Änderungen mit dem Regionalexpress nach Ulm fahren und dort in den Regionalexpress nach Stuttgart umsteigen. Zwischen 21 und 5 Uhr wird die Strecke aber unterbrochen: Dann geht es von Augsburg mit dem Zug nach Neu-Ulm, von dort mit dem Ersatzbus nach Ulm Hbf. Dann Umstieg in einen anderen Ersatzbus nach Amstetten und von dort dann wieder mit dem Zug nach Stuttgart.
Züge auf der Achse München-Augsburg-Stuttgart fahren im entsprechenden Zeitraum nur stündlich, statt wie bisher alle halbe Stunde. Die Züge werden über die Rems- und Riesbahn umgeleitet. Das heißt, sie fahren von Stuttgart über Aalen und Donauwörth nach Augsburg und weiter nach München. Dadurch dauert die Fahrt laut Bahn 45 bis 60 Minuten länger als sonst. Das betrifft die ICE-Verbindungen nach Berlin und Hamburg. Alle weiteren Züge beginnen bzw. enden in Stuttgart und entfallen auf der Strecke München-Augsburg-Stuttgart. Wer also etwa nach Karlsruhe will, muss in Stuttgart umsteigen und den IC über Pforzheim nehmen. Auch der TGV nach Paris ist betroffen: Er fährt nur ab bzw. bis Stuttgart.
Wer mit dem ICE nach Österreich will, kann das nur ab München. Denn der ICE, der sonst zwischen Innsbruck und Dortmund fährt, endet und beginnt in Stuttgart. Damit entfallen zum Beispiel die Halte Lindau-Reutin und Friedrichshafen Stadt.
Zwischen Stuttgart und dem Allgäu fahren während der Bauarbeiten keine IC-Züge. Die IC-Verbindung aus Dortmund über Stuttgart nach Oberstdorf entfällt zwischen letzteren komplett.
Züge aus Augsburg/ Donauwörth/ Günzburg:
Züge aus Oberstdorf/ Memmingen/ Weißenhorn:
Züge aus Aalen/ Langenau:
Züge aus Friedrichshafen/ Biberach (Riß):
Züge aus Stuttgart/ Geislingen (Steige):
Grund für die teilweise Sperrung des Ulmer Hauptbahnhofs ist, dass der Ulmer Hauptbahnhof ein elektronisches Stellwerk bekommt. Die Bahn arbeitet demnach an Weichen, Gleisen und Oberleitungen. Ebenfalls informieren will die Bahn über weitere Sperrungen, die für die Inbetriebnahme des Stellwerks nötig sein werden. Wann das elektrische Stellwerk in Betrieb genommen wird, steht laut Bahn noch nicht fest. Bis auf Weiteres könne aber auch nach dem Einbau des neuen Stellwerks das vorhandene genutzt werden.
Die Stadt Ulm ist erleichtert, dass die Bahn die Bauarbeiten umgeplant hat. „Unser Protest wurde gehört und ernst genommen. Wir sind sehr froh darüber, dass solch ein komplexes Vorhaben nun intensiver betrachtet und anders geplant wird“, teilte Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) mit.
Im August hatte Ansbacher den ursprünglichen, vierwöchigen Zeitraum der Sperrung scharf kritisiert. Er forderte, die Bauarbeiten zu verschieben. „Der vorgesehene Einbau des ESTW (Anm. d. Red.: elektronisches Stellwerk) fällt in eine Phase, in der zahlreiche überregionale und kommunale Großprojekte das Ulmer Verkehrssystem in besonderem Maße beanspruchen werden“, sagte Ansbacher im Sommer.
Denn parallel zu den Bauarbeiten der Bahn bereitet die Stadt Ulm den Abriss der Wallstraßenbrücke (B10) vor. Diese überspannt teilweise die Gleise. "Üblicherweise müssten für die Arbeiten aus Sicherheitsgründen die Gleise sowie die Oberleitungen im Bahnhof gesperrt werden", heißt es in der Mitteilung der Bahn. Den Projektverantwortlichen sei es gelungen, dennoch einen eingeschränkten Zugverkehr in Ulm zu ermöglichen.
Um das elektronische Stellwerk in Betrieb zu nehmen, werden laut der Deutschen Bahn mehr als tausend signaltechnische Einrichtungen und Signale im Ulmer Hauptbahnhof neu eingebaut bzw. aufgestellt. Außerdem werden für die Spurplanoptimierung in Ulm neue Weichenverbindungen inklusive Oberleitung eingebaut. Das elektronische Stellwerk soll sechs Zulaufstrecken, einen Rangierbahnhof, Durchfahrt- und Kopfbereiche sowie eine Abstellung mit Innenreinigungsanlagen steuern.
Durch das neue Stellwerk soll der Zugverkehr rund um Ulm zuverlässiger werden. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Störungen am Stellwerk des Ulmer Hauptbahnhofs - zuletzt im Juni dieses Jahres.