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Die Handwerkskammer Ulm möchte die Auszahlung der Überbrückungshilfen übernehmen. Diese kommen aufgrund der Bürokratie laut Aussage der Kammer noch immer zu wenig im Handwerk an. Wie Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm die Situation bewertet.
Seit Mitte Juli 2020 können Handwerksbetriebe nicht rückzahlbare Überbrückungshilfen des Bundes in Anspruch nehmen, wenn sie erhebliche Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Krise hatten. Das Bundesprogramm wurde außerdem bis zum Jahresende verlängert. Der Bedarf der Betriebe für diese Unterstützung über die Soforthilfe hinaus ist ungebrochen. Bei den Betrieben kommt die Betroffenheit zeitlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
Zu viel Bürokratie sei „gefährlich“
Rund 25 Milliarden Euro hat die Bundesregierung zur Unterstützung kleiner und mittlerer Betriebe eingeplant. Die Handwerkskammer Ulm kritisiert, dass bislang offenbar erst rund 1,5 Milliarden Euro an Hilfsgeldern an die bedürftigen Betriebe geflossen sind. Die beschlossenen Unterstützungen kommen also faktisch nicht in dem angedachten Umfang an. „Es ist gefährlich, wenn Hilfen laut bereitgestellt werden, aber so mit Bürokratie verquarzt sind, dass sie faktisch nicht existieren. Die Situation in den Betrieben ist zu prekär als dass wir bei der politischen Theorie bleiben können. Wir brauchen ankommende Hilfen in echt“, betont Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.
Bürokratische und inhaltliche Hürden bei Soforthilfen
Der Grund für die schleppende Auszahlung: Hohe bürokratische und inhaltliche Hürden bei der Antragstellung und Auszahlung. Anders als bei den Soforthilfeanträgen können die Förderanträge nicht von den Betriebsinhabern selbst und über die Handwerkskammer gestellt werden, sondern müssen unter anderem von einem Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder vereidigten Buchprüfer beantragt werden. Die Anträge werden rein digital verarbeitet.
Auszahlungen im Frühjahr hat Handwerkskammer organisiert
Im Frühjahr hatte die Handwerkskammer Ulm die Bearbeitung der Soforthilfeanträge selbst organisiert. Die Bilanz damals: Insgesamt sind über 55 Millionen Euro zu rund 5.500 regionalen Handwerksbetrieben geflossen. Die Kammer hatte damals die eingegangenen Anträge in der Regel innerhalb von vier Tagen nach vollständigem Eingang fertig bearbeitet und zur Auszahlung an die L-Bank geleitet. „Das würden wir besser hinbekommen“, betont Mehlich.