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Zehntes Pflegesymposium in Memmingen
Klinikum Memmingen

Zehntes Pflegesymposium in Memmingen

In Memmingen fand das zehnte Pflegesymposium mit hochkarätigen Referentinnen statt. Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
In Memmingen fand das zehnte Pflegesymposium mit hochkarätigen Referentinnen statt. Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen

Über 400 Pflegekräfte aus ganz Schwaben trafen sich beim zehnten Pflegesymposium in der Memminger Stadthalle. Die Burnout-Präventionsberaterin Karin Probst und die Ordensschwester Dr. Lilliane Juchli hielten dabei interessante Vorträge. 

Sie sorgen für die Grundbedürfnisse anderer, aber zu wenig für die eigenen Bedürfnisse: Pflegekräfte. Dies bemerkte Burnout-Präventionsberaterin Karin Probst. Beim zehnten Pflegesymposium des Verbandes der Pflegedienstleistungen in Schwaben gab sie den Zuhörern Tipps für den meist stressigen Krankenhausalltag.

Pflegekräfte sind großem Stress ausgeliefert

Probst erzählte bei ihrem Vortrag von Pflegenden, die enormem Stress ausgeliefert sind. „Viele sorgen erst dann für sich, wenn sie bereits in eine schwerwiegende Krise geraten sind“, erklärte Probst. Probst war früher Theaterschauspielerin und Regisseurin. Dann ließ sie sich an der Freien Universität Berlin zum zertifizierten Business Coach ausbilden. Heute arbeitetsie als Burnout-Präventionsberaterin, hält Vorträge und leitet Kurse an Kliniken.

Effizientes Arbeiten und kleine Pausen vermeiden Stress

Damit es nicht zu einer Krise oder gar einem Burnout kommt, gab Probst den über 400 Zuhörern wichtige Ratschläge. „Man kann es nicht immer allen rechtmachen. Jedes ‚Nein‘ zu einem anderen ist ein ‚Ja‘ zu mir selbst. Seien Sie also so faul wie möglich“, riet die redegewandte Trainerin mit einem leichten Schmunzeln. Denn sie weiß: „Faule Menschen arbeiten effizienter. In dem Moment, in dem Sie nichts tun, ist Ihr Gehirn hochaktiv und Sie tanken Kraft für das, was Sie tun müssen.“ Deswegen empfiehlt Probst kurze Pausen, in denen sich Mitarbeiter erholen und untereinander austauschen können. 

Pflegepersonal ist besonders vom Burnout-Syndrom gefährdet

Hilfsbereite, engagierte und verantwortungsbewusste Menschen sind besonders gefährdet, ein Burnout zu erleiden. Gerade im Pflegebereich sind Menschen dieser Art oft anzutreffen. „Rund ein Drittel der Pflegekräfte auf Intensivstationen leiden an Burnout-Syndromen“, zitierte Probst aus einem Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz. „Sie müssen also anfangen zu entschleunigen“, rät die Trainerin in ihrem mitreißenden Vortrag. Dabei seien bereits einfache Atemübungen hilfreich.

Pflege-Koryphäe Dr. Lilliane Juchli aus der Schweiz war zu Gast in Memmingen

Dass Pflegende auch mit sich selbst pfleglich umgehen sollten, betonte auch Dr. theol. h. c. Lilliane Juchli am Rednerpult der Stadthalle. Sie ist eine namhafte Referentin aus der Schweiz. Memmingens Pflegedirektor Hans-Jürgen Stopora begrüßte sie als „Buchautorin des wohl bedeutendsten Standardwerks der Pflege“. Er ist sich sicher, dass viele der Anwesenden selbst nach Juchlis richtungsweisenden Leitlinien gelernt und gepflegt haben. Stopora, Hauptorganisator und Vorsitzender des Verbandes der Pflegedienstleistungen in Schwaben, erzählte: „Auch ich habe die ‚Juchli-Bibel‘ im Regal stehen.“

Juchli ist für viele ein Vorbild

Die 80-jährige Ordensschwester Juchli mahnte, wie wichtig es sei „im Hier und jetzt zu leben und nicht dauernd in Sorge zu sein“. Pflegekräfte seien nicht nur Ausführende in einem System, sondern auch Mitgestalter, betonte Juchli. Das schönste für sie sei es, junge Menschen zu sehen, die sich für den Pflegeberuf begeistern lassen. Deswegen habe sie die Einladung nach Memmingen auch trotz ihres hohen Alters angenommen. Viele der Anwesenden waren große Fans von Juchli. Sie musste nach ihrem Vortrag sogar Autogramme verteilen.

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