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Zahlreiche Frauen werden jedes Jahr in den eigenen vier Wänden zu Opfern: Jede vierte Frau in Deutschland wird von ihrem Partner geschlagen, vergewaltigt oder psychisch fertiggemacht. „In Memmingen und dem Landkreis Unterallgäu registrierte die Polizei in diesem Jahr bislang bereits mehr als 150 Fälle häuslicher Gewalt“, sagt Ulrike Klotz, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises. Manche Frauen suchen Zuflucht im Frauenhaus. Häufig seien aber auch Notfallambulanzen und Ärzte die erste Anlaufstelle, so Klotz. Die Gleichstellungsbeauftragte rät misshandelten Frauen, Ärzte und medizinisches Personal ins Vertrauen zu ziehen. Denn bei einer Anzeige sei es wichtig, dass Beweise wie Blutergüsse oder Verletzungen dokumentiert seien.
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Darauf macht Klotz zum „Internationalen Tag gegen die Gewalt an Frauen“ am Freitag, 25. November, aufmerksam.
Betroffene Frauen sprechen es oft nicht von selbst an, dass sie misshandelt worden sind, wie Klotz sagt. Durchschnittlich befänden sie sich sieben Mal in der Notaufnahme, bevor deutlich werde, dass sie Opfer häuslicher Gewalt seien. Dabei wollen viele Betroffene laut einer Befragung, dass der Arzt von der Gewalterfahrung weiß und möchten von ihm danach gefragt werden.
Ärzte spielen eine Schlüsselrolle
Mediziner spielten deshalb eine Schlüsselrolle, so die Gleichstellungsbeauftragte. „Sie sollten Gewaltopfern die Möglichkeit geben, im Schutz der ärztlichen Schweigepflicht über ihre Erfahrungen zu sprechen und sie durch eine fachgerechte Befunddokumentation unterstützen“, sagt Klotz. Dazu gibt es für Ärzte eine so genannte Kitteltaschen-Karte. Diese hilft, Gewalteinwirkungen so festzuhalten, dass die Unterlagen zur Glaubwürdigkeit der Opfer beitragen, wenn der Fall vor Gericht kommt.
Häusliche Gewalt in jeder Gesellschaftsschicht
Über das Thema häusliche Gewalt tauscht sich Klotz zusammen mit verschiedenen Behörden, Beratungsstellen und ärztliche Fachrichtungen aus Memmingen und dem Unterallgäu regelmäßig an einem Runden Tisch aus. „Häusliche Gewalt kommt in allen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen vor und gehört zu den größten Gefahren für die Gesundheit“, sagt Klotz. Denn neben unmittelbaren Folgen wie Verletzungen könne häusliche Gewalt langfristig krank machen. So sind Gewaltopfer und ihre Kinder und Angehörigen suchtgefährdet und leiden häufig unter Alkoholproblemen, Essstörungen sowie psychischen und psychosomatischen Erkrankungen.
Ansprechpartner für Opfer von häuslicher Gewalt