Noch haben Freizeiteinrichtungen in Bayerisch-Schwaben geöffnet. Doch unter den geltenden Corona-Auflagen leiden sie jetzt schon. Die Therme Bad Wörishofen gewährt einen Einblick in die derzeitige Lage.
Für den Besuch von Schwimmbädern gilt in Bayerisch-Schwaben momentan die 2G-Plus Regel. Daher dürfen nur geimpfte oder genesene Gäste die Freizeiteinrichtungen betreten. Zusätzlich ist für sie aber auch der Nachweis eines negativen Testergebnisses verpflichtend. Weil zusätzlich nur 25 Prozent der Kapazitäten ausgelastet werden dürfen, hat unter anderem die Therme Bad Wörishofen finanziell zu kämpfen. Die Umsetzung erweist sich für die Belegschaft im Unterallgäu als große Herausforderung. Zudem sind weitere Anpassungen der Schutzmaßnahmen nicht auszuschließen.
Auf Nachfrage offenbart die Therme Bad Wörishofen, dass der Schutz der Gäste nicht nur Anstrengungen kostet: „Die Kosten der Therme für die 2G PLUS-, Abstands- und weitere Kontrollen sowie die Kontaktdatenerfassung liegen bei über 30.000 € im Monat. Der Aufwand ist immens, schafft für die Gäste aber auch wichtige Sicherheit.“ Durch diese Regelung sollen sich die Besucherzahlen aber nochmals reduziert haben. Nach anderthalb Jahren mit rund elf Monaten Zwangspause stellt dies einen finanziellen Kraftakt dar. Unter diesen Umständen sei es nicht möglich die Freizeiteinrichtung wirtschaftlich zu betreiben.
Dennoch sei die Einstellung des Betriebs keine Option. Durch diese Maßnahme würden laufende Kosten weiterhin anfallen. Von Seiten der Therme Bad Wörishofen wird daher versucht das Beste aus der Situation zu schöpfen: „Die Gäste, die uns jetzt besuchen, erleben eine entspannte Auszeit in sicherem Urlaubsambiente. Ja sogar noch schöner als sonst, da jeder Gast in allen Bereichen viel mehr Platz hat. Unter Palmen genauso wie in den Thermalbecken und Vitalbädern sowie in den Saunen.“
In Bad Wörishofen fürchten sich die Betreiber vor einer erneuten Zwangsschließung. Durch einen Lockdown würden nochmals Mitarbeiter in andere Branchen gedrängt werden. Seitens der Politik wurden Hilfen weitere Hilfen angekündigt. Voraussetzung für einen Anspruch sei ein durch Corona bedingter Umsatzrückgang von 30 Prozent im Vergleich zum Referenzzeitraum 2019. Offen ist, wann und wie diese Gelder die Therme Bad Wörishofen erreichen. „Auf die Novemberhilfen 2020 mussten wir elf Monate warten“, heißt es von Seiten der Freizeiteinrichtung.