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von Alexandra Hetmann, Online-Redaktion
„Wir hatten wieder ein sehr interessantes Programm und die tolle Resonanz der Besucher beweist, dass der Mauerwerkstag ein echtes Fortbildungshighlight ist. Nicht nur die Vorträge kamen hervorragend an, sondern auch die begleitende Fachausstellung namhafter Hersteller“, freute sich Thomas Thater über die gelungene Veranstaltung. Thater ist Geschäftsführer des Ziegelwerks Klosterbeuren. Insgesamt nahmen mehr als 300 Architekten, Planer und Bauunternehmer an der Fortbildungsveranstaltung teil. Diese wurde von den Ziegelwerken Bellenberg, Klosterbeuren und der Südwest Ziegel GmbH in der Memminger Stadthalle veranstaltet. Im Themenfokus 2015 standen energieeffiziente Gebäudekonzepte.
Thema modernes energetisches Bauen beim Mauerwerkstag
Wie sich mit modernster Anlagentechnik viel Energie und damit Geld sparen lässt, erläuterte Prof. Dr.-Ing. Boris Kruppa. Kruppa ist Prodekan und BPS-Beauftragter vom Institut für „Gebäudesystemtechnik und erneuerbare Energie“ der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen. „Beim Bau von Mehrfamilienhäusern stehen den Planern die unterschiedlichsten Möglichkeiten zur Verfügung. Mit der richtigen Kombination lässt sich besonders wirtschaftlich planen“, so Kruppa. Zur Veranschaulichung der verschiedenen Varianten stellte er ein beispielhaftes Mehrfamilienhaus elf Wohneinheiten gegenüber. Die einzelnen Schritte zeigte Kruppa für die TGA-Fachplanung dabei auf. Prof. Dr.-Ing. Detleff Schermer von der Technischen Hochschule Regensburg entschlüsselte gemeinsam mit den Teilnehmern des Mauerwerkstages in Memmingen den Eurocode 6. Dieser gilt als neue EU-Norm ab dem 1. Januar 2016 auch in Deutschland. Unter anderem wartet der Eurocode 6 mit einer detaillierten Anpassung der Festigkeitswerte an die Baustoffe auf. „Der Eurocode hat einen großen Vorteil für die Planer: Künftig gibt es auch ein vereinfachtes Verfahren für den Nachweis einfacher Konstruktionen wie dem Massivhaus aus Ziegel. Das spart Zeit und Geld“, so Schermer. Aktuelles aus dem Baurecht erfuhren die Zuhörer von Prof. Dr. iur. Axel Wirth, dem Universitätsprofessor für Deutsches und Internationales Öffentliches und Privates Baurecht an der Technischen Universität Darmstadt. Der Baurechtsexperte brachte erneut viele aktuelle Praxis-Tipps über „Haftungsfallen am Bau“ mit.
Ja zur Energieeffizienz, aber nicht um jeden Preis
„Das Bauen der Zukunft muss bezahlbar und attraktiv bleiben!“ Diesen Appell richteten Veranstalter und Referenten beim Mauerwerkstag in Memmingen an Politiker in Brüssel und Berlin. Doch auch Kommunalpolitiker sollen damit angesprochen werden. „Durch immer neue Verordnungen wird das Bauwesen nicht nur bürokratisiert, sondern auch verteuert. Planern und Statikern kommt eine immer wichtigere Rolle zu, denn sie können die Baukosten entscheidend beeinflussen“, erklärte Diplom-Ingenieur Stefan Horschler vom Büro für Bauphysik in seinem Vortrag. „Wer hier übertriebene Dämmstandards vermeiden will, der muss regenerative Energiequellen einsetzen“, so Horschler. Gleichzeitig mahnte der Experte die anwesenden Architekten und Planer, vor lauter Energieoptimierung die Wohnbedürfnisse der Bauherren nicht außer Acht zu lassen. „Wichtig ist zum Beispiel, dass auch der sommerliche Wärmeschutz nicht vergessen wird. Wer sein Haus mit Ziegeln baut, der kann sich über ein angenehmes Raumklima freuen, auch wenn es draußen um die 30 Grad heiß ist“, so der Architekt aus Hannover.