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Klinikum Memmingen: "AOK betreibt üble Nachrede"
Klinikum Memmingen

Klinikum Memmingen: "AOK betreibt üble Nachrede"

Das Klinikum Memmingen weist die Vorwürfe des AOK-Bundesverbandes als üble Nachrede zurück. Foto: PiPix/pixelio
Das Klinikum Memmingen weist die Vorwürfe des AOK-Bundesverbandes als üble Nachrede zurück. Foto: PiPix/pixelio

Die Mitarbeiter des Klinikums Memmingen sind empört. Grund für die Entrüstung ist eine Behauptung des AOK-Bundesverbandes. Dieser äußerte, dass jährlich Tausende Patienten aufgrund von Behandlungsfehlern in Krankenhäusern zu Tode kämen.

„Hier wird üble Nachrede aus politischem Kalkül betrieben“, sagt Referats- und Verwaltungsleiter Wolfram Firnhaber. „Ziel der Krankenkassen ist es, die freie Krankenhausauswahl der Patienten einzuschränken, indem Krankenhäuser von der Erbringung einzelner Leistungen durch die Krankenkassen ausgeschlossen werden.“

Klinikum Memmingen fühlt sich von AOK diffarmiert

Nach Ansicht des Memminger Klinikums beschädigt der AOK-Bundesverband die Arbeit der Krankenhäuser. So heißt es in einer Erklärung der Klinik, dass die Mitarbeiter Tag für Tag über 24 Stunden eine Rundum-Versorgung der Patienten sichern. Weiter heißt es dort, dass die AOK mit besagten Negativ-Aussagen, Ängste bei den Patienten schüren würde. Das Vertrauen in Ärzte und Pflegekräfte ginge so verloren. „Einen solchen Vertrauensbruch nimm die AOK offenbar bewusst in Kauf.“

Klinikum Memmingen zweifelt Glaubwürdigkeit der AOK-Studie an

Firnhaber betont, dass die Zahlen, mit denen der AOK-Bundesverband an die Öffentlichkeit ging, alles andere als glaubwürdig seien: „Eine acht Jahre alte internationale Studie als Basis zu nehmen und auf die aktuellen Behandlungszahlen in Deutschland hochzurechnen, ist unverantwortlich.“ Schließlich stellt sich bei einer internationalen Studie die Frage, was inhaltlich mit dem deutschen Gesundheitssystem überhaupt vergleichbar ist? Zudem sind Hochrechnungen auf Grundlage solcher Studien zweifelhaft. Denn ein genaues Abbild der Wirklichkeit, erschaffen die Zahlen die nicht. „Gerade die Krankenkassenverbände haben in den letzten Jahren immer wieder bewiesen, dass sie es dabei mit der Wahrheit nicht so genau nehmen“, betont Firnhaber vom Klinikum Memmingen. Mit dieser Aussage spielt er auf die Behauptungen der Krankenkassen an, dass jede zweite Krankenhausrechnung falsch sei. „Fakt ist aber, dass 88 Prozent der Rechnungen von den Krankenkassen nicht bemängelt werden“, so Firnhaber.

Klinikum Memmingen verleugnet Behandlungsfehler nicht

Natürlich kommen Behandlungsfehler, auch solche mit Todesfolge, in deutschen Krankenhäusern vor. Das streitet auch Firnhaber von Klinikum Memmingen nicht ab. Allerdings weist er darauf hin, dass das Klinikum gezielte Maßnahmen ergreift, um solche Ereignisse zu verhindern. Mitunter wurden in den letzten Jahren diverse Regeln zur Patientensicherheit umgesetzt. Außerdem unterzieht sich das Klinikum Memmingen jährlich einer Zertifizierung. Ein implantiertes System sorgt dafür, dass die Mitarbeiter sämtliche Beinah-Vorfälle mitteilen, sodass zukünftig solche Vorfälle verhindert werden können. Ebenso sorgen Hygienemaßnahmen für qualitativ hochwertiges Arbeiten im Klinikum Memmingen. Fakten wie diese scheint der AOK Bundesverband gekonnt zu ignorieren.

Klinikum Memmingen fordert Zusammenarbeit statt Diffamierung

Weiter weist Firnhaber darauf hin, dass die Sicherheit in den Kliniken noch nie so groß war wie heute. Die Grenze nach oben ist natürlich immer offen. Doch damit weitere Verbesserungen erzielt werden können, müssten nach Ansicht des Memminger Klinikums auch die Krankenkassen finanzielle Mittel für eine angemessene Personal-Ausstattung und ein Qualitäts-Management zur Verfügung stellen. Den Sparzwang einerseits zu erhöhen und die gleichzeitig die Qualität anzuprangern, kann auch keine Lösung sein. So konnten die Krankenkassen in den vergangenen Jahren Millardenüberschüsse erzielen, während die Anzahl der Krankenhäuser, die Defizite schreiben, gestiegen ist.

AOK-Bundesverband argumentiert mit zweifelhafter Studie

„Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, soll schon Winston Churchill gewusst haben. Todesfälle in Krankenhäusern aufgrund von Flüchtigkeitsfehlern, sind selbstverständlich tragisch. Solche Vorfälle sollten so gut wie nur irgend möglich verhindert werden. Doch mit zweifelhaften Zahlen um sich zu werfen, wie die AOK es macht, ist wohl der richtige Weg.

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