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von Rebecca Weingarten, Online-Redaktion
Es ist längt kein Geheimnis mehr: Das geplante Handelsabkommen TTIP beschäftigt die europäische Wirtschaft. Auch die Unternehmer in Bayerisch-Schwaben machen sich zu dem Thema ihre Gedanken. TTIP wurde bisher als Chance für die Region gesehen. Jetzt geht Dr. Andreas Kopton, Präsident der IHK Schwaben, sogar noch einen Schritt weiter: Laut Kopton hätte jedes dritte Unternehmen wirtschaftliche Einbußen, wenn TTIP nicht zustande kommt.
IHK: ein Drittel der Unternehmen befürchtet Einbußen ohne TTIP
Die IHK Schwaben hat zu dem Thema eine aktuelle Kurzumfrage ausgewertet. Dabei wurden Unternehmen mit und ohne US-Geschäft befragt. Das Ergebnis: Jedes dritte Unternehmen im Kammerbezirk rechnet damit, dass sich die wirtschaftliche Situation Europas ohne TTIP verschlechtern wird. Das Transatlantische Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) wird demnach von vielen als essentiell für die Wirtschaft Europas und Bayerisch-Schwabens gesehen.
IHK sieht Informationsdefizit bezüglich TTIP
Dagegen sehen zwei Drittel der befragten Unternehmen derzeit keine Folgen für die Wirtschaft in Europa, falls die Verhandlungen scheitern sollten. „Insbesondere vor dem Hintergrund zusammenwachsender Wirtschaftszonen in Fernost überrascht, wie abwartend die befragten Unternehmen einem möglichen Scheitern des Abkommens gegenüberstehen. Ein Grund für die abwartende Haltung der Unternehmen könnte vor allem am Informationsdefizit über die Bedeutung des Abkommens und die damit verbundenen Chancen für die Gesamtwirtschaft der EU und den USA liegen“, so Kopton. Denn aus der IHK-Umfrage geht noch mehr hervor: Über 60 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, nicht ausreichend informiert zu sein. Auch die US-aktiven Unternehmen haben hier ein Informationsdefizit. Der Anteil der gut Informierten ist hier jedoch höher.
TTIP würde vielen Unternehmen Geld sparen
Unternehmen mit regelmäßigen Exporten in die USA sind mit Handelsbarrieren konfrontiert. Sie messen daher dem Abbau von Zöllen eine besonders hohe Bedeutung zu. Auch halten sie die gegenseitige Anerkennung von Standards, Normen und Zertifizierungen für wichtiger. „Deshalb wäre ein Scheitern fatal für die schwäbischen Unternehmen, denn das Freihandelsabkommen würde hier eine deutliche Erleichterung für die Unternehmen bringen. Denn durch die gegenseitige Anerkennung technischer Standards fallen kostspielige Zertifizierungen wie beispielsweise im Maschinenbau weg“, so Kopton.
Verschlechtern sich durch TTIP europäische Standards?
Der Investorenschutz ist für die befragten Unternehmen von nachrangiger Bedeutung. Gewisse Sorgen bereiten den schwäbischen Unternehmen allerdings andere Dinge: Viele fragen sich, ob durch TTIP die in Europa geltenden hohen Standards herabgestuft werden könnten. Dies betrifft vor allem die Bereiche Verbraucherschutz, Gesundheit, Umwelt, Soziales und Arbeitsrecht.
USA wichtiger Handelspartner Bayerns
Laut Bayern Statistik sind die USA außerhalb der EU traditionell der wichtigste Exportmarkt. In 2013 beliefen sich die US-Exporte auf rund 20 Milliarden Euro. Die USA waren in den letzten 10 Jahren der wichtigste Ausfuhrhandelspartner Bayerns. Viele schwäbische Unternehmen sind bereits heute in den USA aktiv. Fast 40 Prozent von ihnen erwarten sich positive wirtschaftliche Effekte durch TTIP.