Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.
von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion
Zum diesjährigen Jahresbeginn jährt sich das in Kraft treten des „Zweiten Buch Sozialgesetzbuch“. Vor genau zehn Jahren trat am 1. Januar das, umgangssprachlich als Hartz IV bekannte, Gesetzt ein. Hierbei wurden die Arbeitslosen- und die Sozialhilfe zusammengefasst. Dieses Jubiläum gab Landrat Elmar Stegemann und Peter Litzka, dem Vorsitzenden der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, Anlass, mit Rüdiger Schälter, Leiter des Jobcenters Lindau, Bilanz zu ziehen.
Vermittlung von Langzeitarbeitslosen verlief überdurchschnittlich gut
In erster Linie betonten alle die gute Zusammenarbeit zwischen der Agentur für Arbeit und dem Landkreis. Diese, gepaart mit einer starken Ausrichtung auf die Förderung des Einzelnen und einer guten Wirtschaftslage, ermöglichten die überdurchschnittlich hohe Vermittlung von langzeitarbeitslosen Menschen. In den vergangenen Jahren fassten viele dieser wieder Fuß auf dem Arbeitsmarkt. „Waren im April 2007 im Landkreis Lindau noch 2.518 Menschen auf Grundsicherungsleistungen angewiesen, so waren es im Dezember 2014 nur noch 1.733“, erklärte der Leiter des Lindauer Jobcenters, Rüdiger Schälter. Mit einberechnet in diese Zahl, sind die arbeitsuchenden beziehungsweise erwerbsfähigen Leistungsberechtigten und die Kinder, die gemeinsam in sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Gesunkene Zahl der von Arbeitslosen freut Peter Litzka
Momentan erhalten 2,7 Prozent der Menschen aus dem Landkreis Lindau im Alter von 15 bis 65 Jahren Grundsicherungsleistungen, auch Hartz IV-Leistungen genannt. Allgemein hat sich der Arbeitsmarkt im Landkreis aber erfreulicherweise robust entwickelt. Es stehen mehr Menschen in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis als zuvor. „Die gestiegene Beschäftigung ist auch Menschen zu Gute gekommen, die „Hartz IV“-Leistungen erhielten. Aktuell sind im Jobcenter 40 Prozent weniger Menschen arbeitslos als vor zehn Jahren“, so Peter Litzka von der Agentur für Arbeit.
Budgetkürzungen und Bürokratie erschweren die Arbeit des Jobcenters
Dennoch gestaltet sich die Arbeit der Jobcenter Angestellten immer schwieriger. Durch die Kürzung des Eingliederungsbudgets durch den Bund und die ausgebauten bürokratischen Vorgaben, haben diese einige Probleme zu meistern. Für Landrat Elmar Stegmann ist unter diesen Voraussetzungen ein ausschließlich durch den Landkreis geführtes Jobcenter nicht mehr attraktiv: „Der Bundesgesetzgeber und die Rechtsprechung wollten die Einzelfallgerechtigkeit immer weiter ausbauen.“ Als Resultat ergaben sich 70 Gesetzesnovellierungen seit der Einführung im Jahr 2005. „Der sinnvolle Ansatz einer pauschalierten Leistungsgewährung und damit der Stärkung der Eigenverantwortung der Leistungsbezieher ist damit praktisch weitgehend aufgegeben“, so Stegmann.