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Neue Klimastudie: Wie lange ist Skifahren im Allgäu noch möglich?
Wintertourismus

Neue Klimastudie: Wie lange ist Skifahren im Allgäu noch möglich?

Dr. Andreas Gobiet hat die neue Klimastudie zur Zukunft des Wintersports im Allgäu in Eschach vorgestellt. Fotoquelle: Allgäu GmbH, Simone Zehnpfennig
Dr. Andreas Gobiet hat die neue Klimastudie zur Zukunft des Wintersports im Allgäu in Eschach vorgestellt. Fotoquelle: Allgäu GmbH, Simone Zehnpfennig

Eine aktuelle Analyse zeigt, wie sich Klima und Schneebedingungen im Allgäu verändern. Welche Auswirkungen sind für den Wintertourismus zu erwarten?

Auf 1.020 Metern Höhe im Familienskigebiet Eschach hat Dr. Andreas Gobiet von GeoSphere Austria die neue Studie „Entwicklung der Naturschnee- und Beschneiungsbedingungen in den Allgäuer Skigebieten“ vorgestellt. Die Untersuchung sei in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst entstanden und wurde von der Allgäuer Bergbahn Initiative (ABBI e.V.) in Auftrag gegeben.

Die Expertinnen und Experten sollen zu dem Ergebnis kommen, dass viele Allgäuer Regionen auch in den kommenden Jahrzehnten geeignete Bedingungen für Wintersport bieten.

Wie sieht die Prognose bis 2054

Für den Zeitraum bis 2054 erwartet die Studie einen moderaten Temperaturanstieg zwischen 0,8 und 1,1 Grad Celsius im Winter. Die Dauer der Naturschneedecke verkürzt sich je nach Höhenlage um etwa 15 Prozent, auf rund 1.600 Metern um sechs Prozent, auf 900 Metern um rund 20 Prozent.

Die möglichen Beschneistunden im Dezember gehen im Talbereich um rund 20 Prozent zurück. Dennoch soll laut Gobiet die winterliche Schneelandschaft in den kommenden drei Jahrzehnten weitgehend erhalten bleiben. Sowohl natürlicher Schnee als auch technische Beschneiung seien weiterhin möglich.

Langfristig hänge die Entwicklung jedoch davon ab, welche globalen Klimaziele erreicht werden. „Im günstigen Fall ist langfristig eine Stabilisierung des Klimas und der Schneedecke möglich. Ohne ambitionierten Klimaschutz wird die Schneelage langfristig allerdings sehr stark eingeschränkt sein“, äußert Gobiet. 

Nachhaltigkeit bleibt im Allgäu ein zentraler Faktor. Das zeigt auch die Allgäuer Gründerbühne 2025, bei der ein Start-up ausgezeichnet wurde, das mit seinem Geschäftsmodell auf nachhaltige Ziele setzt.

So reagieren die Allgäuer Bergbahnen

Ralf Speck, Vorsitzender Allgäu Tirol Bergwelt und Geschäftsführer der Alpspitzbahn Nesselwang, ordnet die Ergebnisse ein: „Das Ergebnis der Studie war keine Überraschung für die Bergbahnen. Für uns ist entscheidend, dass wir diese Auswirkungen durch effizientes Arbeiten und zielgerichtete Maßnahmen kompensieren können.“ Dafür sei moderne Technik notwendig, um Beschneiungszeiten spürbar zu reduzieren.

Henrik Volpert, Vorstand der Allgäuer Bergbahninitiative e.V., ergänzt: „Wir sehen uns mit unserer Strategie in der Region gut aufgestellt. Der Winter ist wichtig und wird auch weiterhin wichtig bleiben, aber wir können mit unseren Angeboten in Zukunft dank technischer Entwicklungen noch flexibler reagieren.“

Der „Allgäuer Weg“

Begleitet von Prof. Dr. Ralf Roth haben sich regionale Akteure auf den „Allgäuer Weg“ verständigt. Die Fortschrittslandkarte Allgäu dokumentiert derzeit 64 Transformationsprojekte entlang verschiedener Höhenlagen und drei zentraler Transformationsfelder.

Roth attestiert der Region einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Naturraum: „Wir glauben an den Winter im Allgäu. Schnee ist ein Alleinstellungsmerkmal und Sehnsuchtsgut. Allgäuer Bergbahnen investieren in die Zukunft, um einzigartige Erlebnisse zu schaffen.“

„Mit und ohne Schnee“

Stefan Egenter, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, betont die strategische Ausrichtung: „Wir sind mit unserer Allgäuer Winterstrategie richtig unterwegs. Wir sichern und entwickeln das Kernangebot rund um Skisport und schaffen parallel Angebote, die mit und ohne Schnee attraktive Reiseanlässe bieten. Wir müssen das eine tun, ohne das andere zu lassen.“

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