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Geflüchtete Ukrainer könnten bald den Allgäuer Arbeitsmarkt entspannen
Fachkräfte

Geflüchtete Ukrainer könnten bald den Allgäuer Arbeitsmarkt entspannen

Archivbild. Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Foto: Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen
Archivbild. Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Foto: Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen

Der Arbeitsmarkt im Allgäu stagniert. Das ist das Fazit der Agentur für Arbeit. Grund zum Aufatmen könnten allerdings geflüchtete Menschen aus der Ukraine liefern.

Noch ist – trotz warmer Temperaturen – wenig vom beginnenden Frühling zu merken auf dem Allgäuer Arbeitsmarkt: „In diesem Monat ist die Arbeitslosenquote bei 3,1 Prozent stagniert“, stellt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, fest. „In den Vorjahren begann sie im Februar schon wieder leicht zu fallen. Die Konjunkturflaute zögert heuer den Frühjahrsaufschwung hinaus. Dennoch: bei den Stellenneuzugängen ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu Januar festzustellen. Die Betriebe haben uns über 400 neue Stellen mehr gemeldet, als noch im Vormonat: das lässt hoffen, dass der Frühjahrsaufschwung in diesem Jahr mit etwas Verzögerung einsetzt und wir im nächsten Monat sinkende Arbeitslosenzahlen beobachten können.“

Diese Rolle spielen geflüchtete Ukrainer im Allgäu

Auch im Hinblick auf die berufliche Integration der ukrainischen Geflüchteten in der Region ist die Arbeitsagenturchefin optimistisch: „Die Jobbörsen, die die örtlichen Jobcenter mit uns und den jeweiligen Kommunen organisieren, laufen sehr gut. Die eingeladenen Geflüchteten kommen fast zu 100 Prozent – was ihre hohe Bereitschaft, Arbeit aufzunehmen, zeigt. Und die Betriebe geben uns ein sehr positives Feedback: sie erleben motivierte Menschen und können vielversprechende Kontakte knüpfen. Insofern bin ich überzeugt, dass die Geflüchteten langfristig eine große Stütze des hiesigen Arbeitsmarktes sein können und den massiven Fachkräftemangel der Unternehmen zumindest etwas werden ausgleichen können.“

So hat sich die Arbeitslosigkeit im Allgäu jüngst entwickelt

Im Februar ist die Arbeitslosigkeit im Gebiet der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen stagniert. Mit 12.183 arbeitslosen Personen waren im Vergleich zum Vormonat Januar zwar neun Personen (-0,1 Prozent) weniger arbeitslos gemeldet, auf die Arbeitslosenquote wirkte sich dieser geringe Rückgang aber nicht aus. Diese stagnierte ebenfalls: bei 3,1 Prozent. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres waren 1.060 Personen (9,5 Prozent) mehr arbeitslos gemeldet und die Arbeitslosenquote lag um 0,3 Punkte höher.

Mehr Arbeitslose im Allgäu

Bei den unterschiedlichen Personengruppen stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat bei allen an – am deutlichsten bei den ausländischen Personen mit 688 Personen beziehungsweise 18,3 Prozent mehr, was vor allem auf die ukrainischen Geflüchteten zurückzuführen ist. Im Vergleich zum Vormonat Januar gab es unterschiedliche Entwicklungen: während die Arbeitslosigkeit bei den Älteren über 50 Jahren und den langzeitarbeitslosen Menschen leicht zurückging (-36 beziehungsweise -0,7 Prozent und -40 beziehungsweise -1,5 Prozent), stieg sie bei den Jüngeren unter 25 Jahren um 52 Personen beziehungsweise 4,7 Prozent an. Bei Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit stagnierte sie (+ eine Person/0,0 Prozent).

Zu beachten ist, dass eine Person in der Regel mehreren Personengruppen angehört und es so zu Mehrfachzählungen kommen kann.

Allgäuer Unternehmen bieten mehr offene Stellen an

Der Bestand offener, durch die Unternehmen der Agentur für Arbeit Kempten–Memmingen gemeldeter Stellen betrug im Februar 7.417 – 163 Stellen (-2,2 Prozent) weniger als im Januar und 146 Stellen (-1,9 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Nichtsdestotrotz befindet er sich immer noch auf hohem Niveau.

Die Allgäuer Unternehmen meldeten der Agentur für Arbeit bis zum Stichtag 1.340 neue zu besetzende Arbeitsstellen – 412 Stellen (44,4 Prozent) mehr als im Vormonat und 213 Stellen (-13,7 Prozent) weniger als im Februar 2023. Damit zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr der Zugang neuer vakanter Arbeitsstellen im Agenturbezirk Kempten-Memmingen weiter reduziert, ist aber im Vergleich zum Vormonat stark angestiegen: hier zeigt sich ein Vorbote des Frühjahrsaufschwungs.

Nach Berufsgruppen sortiert, befanden sich im Januar im Stellenpool der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen am häufigsten Stellen mit Berufsbezeichnungen aus dem Bereich Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und Güterumschlag (579 vakante Stellen), dem Verkauf (446 Stellen), der Maschinenbau- und Betriebstechnik (327 Stellen), der Metallbearbeitung (317 Stellen), der Gastronomie (235 Stellen) und dem Bereich Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege (234 Stellen).

Wie steht es um die Nachwuchskräfte?

Seit dem Beginn des Berichtsjahres 2023/24 am 1. Oktober 2023 haben sich 2.157 junge Menschen bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen ausbildungssuchend gemeldet – geringfügig mehr (37 Personen/1,7 Prozent) als im Vorjahreszeitraum. Die Allgäuer Unternehmen meldeten der Arbeitsagentur in der gleichen Zeitspanne 5.303 zu besetzende Ausbildungsstellen. Das waren 288 Stellen (-5,2 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum, dennoch bewegt sich der Ausbildungsstellenbestand damit weiter auf extrem hohem Niveau. Nach der Ausgabe der Zwischenzeugnisse an den Schulen Ende letzter Woche bietet es sich für die diesjährigen Schulabgänger jetzt noch einmal an, verstärkt auf Ausbildungsstellensuche zu gehen. „Die Chancen auf eine Ausbildungsstelle sind weiterhin extrem gut – und eine Ausbildung bietet beste Möglichkeiten für einen erfolgreichen Berufsweg. Den Schülerinnen und Schülern, die bis jetzt noch unentschlossen waren oder denen die Noten ihres aktuellen Zeugnisses zeigen, dass der Besuch einer weiterführenden Schule vielleicht nicht das Richtige für sie ist, rate ich, jetzt mit Bewerbungen zu starten und gerne unsere Berufsberatung als Ansprechpartnerin dafür zu nutzen. Unsere Berufsberater sind jetzt direkt nach der Zeugnisausgabe intensiv vor Ort an den Schulen, um die nötige Hilfestellung zu geben. Im Moment ist noch ein sehr breites Angebot interessanter Ausbildungsstellen da – jeder kann das richtige für sich finden!“ appelliert Maria Amtmann.

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