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Der Allgäuer Naturkosmetikhersteller Primavera Life mit Sitz im Oberallgäu und das Königreich Bhutan sind Anfang Dezember 2025 mit dem Sonderpreis des Internationalen Deutschen Nachhaltigkeitspreises (IDNP) ausgezeichnet worden. Die Ehrung erfolgte im Rahmen des Preismottos „Unternehmen für die Agenda 2030“ und hebt Partnerschaften hervor, die zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen. Stellvertretend für den König und die Regierung Bhutans nahm I.K.H. Prinzessin Dechan Yangzom Wangchuck die Auszeichnung entgegen.
Nach Angaben der Jury wurde mit dem Sonderpreis eine Zusammenarbeit gewürdigt, die über mehr als drei Jahrzehnte hinweg Bestand hat und auf langfristigem Vertrauen basiert. Die Kooperation zwischen Primavera und Bhutan zeige, wie unternehmerisches Handeln, ökologische Verantwortung und interkulturelle Zusammenarbeit miteinander verbunden werden können. Sie stehe exemplarisch für den Anspruch der Agenda 2030, nachhaltige Entwicklung durch gleichberechtigte Kooperationen zwischen Akteuren aus Industrie- und Entwicklungsregionen voranzubringen.
I.K.H. Prinzessin Dechan Yangzom Wangchuck betonte bei der Preisverleihung die Bedeutung der langjährigen Beziehung. „Meine tiefe Dankbarkeit gilt der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis und Ute Leube und Kurt Nübling von Primavera. Seit 35 Jahren begegnet ihr den Menschen in Bhutan mit Demut, Respekt und aufrichtiger Fürsorge und zeigt damit, dass etwas Außergewöhnliches entstehen kann, wenn Beziehungen auf Vertrauen beruhen.“ Auch aus Unternehmenssicht wird die Kooperation als Beispiel für wertebasierte Wirtschaft verstanden. „Unsere Kooperation mit dem Land Bhutan zeigt, dass von wertebasierter wirtschaftlicher Zusammenarbeit alle profitieren können, die Natur und die Menschen“, erklärt Primavera-Mitgründer Kurt L. Nübling.
Aus den ersten Kontakten im Jahr 1990 entwickelte sich eine langfristige Kooperation, zunächst mit dem Landwirtschaftsministerium Bhutans und später mit dem lokalen Unternehmen „Bio Bhutan“. Dieses engagiert sich für biologische Landwirtschaft und zertifizierte Wildsammlung. Neben der Destillation von wild wachsendem Lemongrass in entlegenen Regionen Ost-Bhutans unterstützte Primavera auch den Aufbau einer Seifenmanufaktur. Ziel war es, lokale Wertschöpfung zu stärken und zugleich ökologische Standards einzuhalten.
Einen weiteren Meilenstein markierte im September 2023 die Gründung des Unternehmens „Terra Himalaya“ in Bhutans Hauptstadt Thimphu. Das Unternehmen fungiert als Anbaupartner von Primavera und bildet Mitarbeitende vor Ort in der Gewinnung ätherischer Öle und pflanzlicher Extrakte aus. Die Aktivitäten erfolgen nach Angaben des Unternehmens im Einklang mit den umweltpolitischen Leitlinien des Königreichs und mit Blick auf den Erhalt der biologischen Vielfalt.
Bhutan gilt international zu den Vorreitern im Bereich Umwelt- und Klimaschutz. Das Land ist nach Einschätzung der Jury des Nachhaltigkeitspreises das erste CO₂-negative Land weltweit und bindet deutlich mehr Kohlenstoff, als es ausstößt. Verfassungsrechtlich ist festgelegt, dass mindestens 60 Prozent der Landesfläche dauerhaft bewaldet bleiben müssen, während große Teile des Landes als Nationalparks geschützt sind. Langfristige Ziele wie vollständiger Bio-Anbau bis 2035 und die ausschließliche Nutzung erneuerbarer Energien prägen die politische Agenda.
Vor diesem Hintergrund sieht die Jury die Beteiligung von Primavera als Beitrag zur Unterstützung eines Entwicklungsmodells, das wirtschaftliche Perspektiven mit dem Schutz natürlicher Lebensgrundlagen verbindet. Bereits 2016 war Bhutan selbst mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden, Primavera folgte erstmals 2022 in der Kategorie Unternehmen / Biodiversität.