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Agentur für Arbeit zieht Bilanz: Jugendliche brauchen mehr Unterstützung
Arbeitsmarkjahr 2023/24

Agentur für Arbeit zieht Bilanz: Jugendliche brauchen mehr Unterstützung

Die Agentur für Arbeit zieht Bilanz zum Ausbildungsmarktjahr 2023/2024.
Die Agentur für Arbeit zieht Bilanz zum Ausbildungsmarktjahr 2023/2024. Bildquelle: Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen

Die Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen zieht Bilanz zum Arbeitsmarktjahr 2023/2024. Die Beratung und Berufsorientierung wird für Jugendliche immer wichtiger. Wie sich die Zahlen entwickelten.

„In diesem Jahr ist die Lücke zwischen gemeldeten Ausbildungsplätzen und Ausbildungssuchenden im Allgäu kleiner geworden“, so Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen leichten Rückgang der Lehrstellen und einen Anstieg der Bewerbern. Insgesamt standen 6.003 Ausbildungsplätze 3.153 Suchenden gegenüber – ein Verhältnis von fast 2:1. „Die Beratung und berufliche Orientierung wird für die Jugendlichen immer wichtiger, da sie nicht mehr nur mit der Frage der Verfügbarkeit, sondern der richtigen Wahl konfrontiert sind. Unsere neutralen und kostenlosen Angebote werden zunehmend von jungen Menschen und ihren Familien genutzt.“

Suche nach freien Stellen wird vereinfacht

Die Entwicklung, die bereits in den letzten Jahren begann, hat sich im Berichtsjahr 2023/24 verstärkt. Aufgrund des Überangebots an Ausbildungsplätzen brauchen viele Jugendliche keine direkte Hilfe mehr bei der Suche. Durch verstärkte Unternehmenswerbung, Ausbildungsmessen und Orientierungspraktika wissen sie, wie und wo sie sich bewerben können. Oft bieten Betriebe nach einem erfolgreichen Praktikum direkt einen Ausbildungsplatz an, sodass eine aktive Suche nicht mehr nötig ist.

Verunsicherung bleibt bestehen

Dennoch führt die große Auswahl zu Verunsicherung. Viele Jugendliche sind unsicher, welche Ausbildung die beste für sie ist, und auch Eltern fühlen sich bei der Unterstützung der Berufswahl ihrer Kinder überfordert. Das Bedürfnis nach neutraler und unabhängiger Beratung wächst, was sich in den steigenden Beratungszahlen widerspiegelt. Im vergangenen Jahr wurden über 6.000 junge Menschen beraten, oft auch mehrfach. Viele nutzen die Orientierung, um die nächsten Schritte selbständig zu gehen, ohne sich anschließend als ausbildungssuchend zu melden.

Bewerberzahlen erstmals leicht gestiegen

Im Berichtsjahr 2023/24 meldeten sich 3.153 junge Menschen bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen ausbildungssuchend. Das sind 147 mehr als im Vorjahr. Damit stiegen die Bewerberzahlen erstmals seit 2014/15, wenn auch nur leicht. Von den 3.153 waren zum 30. September 2024 fast 60 Prozent in eine ungeförderte und knapp 3 Prozent in eine geförderte Berufsausbildung gestartet. 14 Prozent setzten ihre Ausbildung auf einer Schule fort, begannen ein Studium oder ein Praktikum. 5 Prozent nahmen eine Arbeit auf, und 13 Prozent gaben keine Rückmeldung. 90 junge Menschen begannen einen Freiwilligendienst oder nahmen an Fördermaßnahmen teil. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen 119 mehr eine ungeförderte Ausbildung auf. Zum 30.09. waren noch 52 Ausbildungssuchende ohne Ausbildungsplatz oder Alternative.

Rückgang in den Lehrstellen

Im Vergleich zum Vorjahr gab es bei den von Allgäuer Unternehmen gemeldeten Lehrstellen einen leichten Rückgang: Mit 6.003 Stellen waren es rund 400 weniger, dennoch bleibt das Niveau hoch. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit setzen die Unternehmen weiterhin auf Ausbildung, um dem demografischen Wandel und dem bevorstehenden Rentenabgang vieler älterer Mitarbeitender entgegenzuwirken. 67 % der gemeldeten Stellen erforderten mindestens einen Haupt- oder Mittelschulabschluss, 27 % einen Realschulabschluss und 4 % ein (Fach-)Abitur. Aufgrund des Bewerbermangels sind viele Unternehmen jedoch bereit, ihre Anforderungen anzupassen. Die häufigsten Ausbildungsberufe blieben unverändert: Kauffrau/-mann im Einzelhandel und Verkäufer/in. Von den rund 6.000 Lehrstellen waren am 30. September 2024 noch 1.044 unbesetzt. Dies sind 200 weniger als im Vorjahr. Trotz dieser offenen Stellen gab es 52 unversorgte Jugendliche, was ein Verhältnis von 1:20 zu den offenen Stellen ergibt.

Ein Ausblick in die Zukunft

Viele Allgäuer Unternehmen sind bereits wieder auf der Suche nach Lehrlingen für den Ausbildungsstart September 2025 und die Berufsberater der Agentur für Arbeit sind momentan jeden Vormittag an Schulen unterwegs, um die Jugendlichen mittels Unterricht und Einzelberatungen bei ihrer Berufswahl zu unterstützen.

Auch das aktuelle Berichtsjahr ist noch nicht völlig abgeschlossen, denn viele Betriebe sind bereit, frei gebliebene oder wieder frei gewordene Lehrstellen auch jetzt noch zu besetzen. Erfolgreich liefen in diesem Sinne auch die zwei Nachvermittlungsaktionen der Berufsberatung zusammen mit den Kammer IHK und HWK in Memmingen und Kaufbeuren. Hier konnten mehrere daran teilnehmende Jugendliche direkt in Praktikums- und Ausbildungsplätze vermittelt werden.

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