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Der Markt für Zeitarbeit und Personaldienstleistungen in Deutschland wuchs im Jahr 2014 nach Schätzungen des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Lünendonk um 7,7 Prozent auf 24 Milliarden Euro. Dabei hat sich die Zahl der Zeitarbeitnehmer nach zwei Jahren Rückgang stabilisiert. Sie stieg der Schätzung nach um durchschnittlich 2,6 Prozent an. Die Top-25-Zeitarbeitsunternehmen konnten ihre Umsätze trotz eines engen Kandidatenmarktes ebenfalls um 7,7 Prozent steigern. Das zeigt die aktuelle Lünendonk®-Liste 2015 „Führende Zeitarbeits- und Personaldienstleistungs-Unternehmen in Deutschland“. Die aktuelle Studie ist ab Ende Juni bei Lünendonk erhältlich.
Markterwartungen für das kommende Jahr wenig optimistisch
Erstmals erzielte jedes Top-25-Unternehmen der Branche mehr als 100 Millionen Euro Umsatz. Gleichzeitig sind die Markterwartungen der Anbieter trotz guter Konjunkturdaten für das laufende Jahr 2015 wenig optimistisch. Durchschnittlich rechnen die 25 größten Anbieter lediglich mit einem Umsatzwachstum im Markt von 3 Prozent. „Die geplanten Regulierungen zur Arbeitnehmerüberlassung hinsichtlich einer Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten und Equal Pay nach 9 Monaten verunsichern Anbieter und Auftraggeber gleichermaßen“, sagt Hartmut Lüerßen, Partner von Lünendonk.
Zeitarbeitnehmer erreichen häufig die Vergleichslöhne
Durchschnittlich sind allein mehr als 58 Prozent der Zeitarbeitnehmer der von Lünendonk analysierten Zeitarbeitsunternehmen in Unternehmen eingesetzt, in denen die Branchenzuschlagstarife für die Metall- und Elektroindustrie gelten. „Bei dieser Gruppe greift in 67,7 Prozent der Fälle die Deckelung der Zuschläge. Das heißt, die Zeitarbeitnehmer erreichen im Laufe des Einsatzes das definierte Niveau der Vergleichslöhne vor Erreichen der höchsten Zuschlagsstufe“, erläutert Ali Deveci, Junior Consultant bei Lünendonk. „Es wird deutlich, dass die Branchenzuschlagstarife dem Equal-Pay-Gedanken in der Praxis schon sehr nahe kommen“, so Deveci weiter.
Höchstüberlassungsdauer bedroht Zeitarbeitnehmer und Automobilbranche
Eine Begrenzung der Höchstüberlassungsdauer auf 18 Monate, wie sie politisch diskutiert wird, betrachten Anbieter und Auftraggeber gleichermaßen kritisch. Dabei werden zudem wichtige Zusammenhänge übersehen. „Die Vertragsform der Arbeitnehmerüberlassung wird auch in anderen Dienstleistungssektoren wie Engineering Services eingesetzt, wo die Projektlaufzeiten oft zwei Jahre oder länger laufen. Von dem 9-Milliarden-Euro-Markt entfällt etwa ein Viertel der Umsätze auf Arbeit-nehmerüberlassung“, erläutert Lüerßen die Situation. „Wenn die Auto-mobilindustrie als wichtigster Auftraggeber gut eingearbeitete Ingenieure aus laufenden Projekten regelmäßig abziehen müsste, würde die Entwicklung aufwändiger und schlechter planbar. Es drohten im Extremfall Qualitätsprobleme, die den Standort Deutschland in einigen Jahren spürbar schwächen könnten“, so Lüerßen weiter.