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„Billige Masken aus China, null einsatzfähige Reserven und wieder schlecht vorbereitet auf eine Pandemie“, warnt Axel Theiler, Geschäftsführer des Schutzbekleidungs-Herstellers Franz Mensch. Die gut gemeinten Absichten der Politik während der Corona-Krise wurden von der Realität eingeholt. Masken „Made in Germany“ spielen kaum eine Rolle und sind teuer. Krankenhäuser greifen aufgrund knapper Budgets wieder auf die Asienware zurück. Gleichzeitig räumt der Bund seine Vorratslager und verbrennt tonnenweise Masken, weil deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Deutschland steht also ohne eigene Produktion und ohne Notfallreserven da.
Die Regierung hat während der Coronakrise Vorratslager für Masken und Schutzkleidung aufgebaut. Der Einkauf der Ware erfolgte fast panisch und planlos. „Keiner hat sich Gedanken darüber gemacht, was mit den vielen Masken passieren soll, wenn sie da sind“, erzählt Theiler. Denn sowohl OP-Masken als auch FFP-Masken haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum von ca. 3 bis 5 Jahren ab Produktionsdatum. Aktuell müssen über 750 Millionen Masken für teures Geld verbrannt werden, weil das Verfallsdatum überschritten ist.
Franz Mensch hat die Bevorratung selbst in die Hand genommen und im Frühjahr 2022 Deutschlands größtes privates Pandemielager in Betrieb genommen. Die 20.000 Paletten-Stellplätze halten krisenrelevante Produkte bereit. In einem rollierenden System wird die Ware regelmäßig abverkauft und mit aktueller Ware nachgefüllt. „Unser rollierendes System ist deutlich günstiger und sicherer als wieder in der Not zu extrem teuren Preisen Waren zu kaufen und dann erst nach Monaten hier zu haben. Das Problem mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum gibt es dann auch nicht.“
Um Deutschland zuverlässig mit Schutzmasken zu versorgen sowie langfristig unabhängiger von chinesischen Herstellern zu sein, hatte die Bundesregierung 2020 eine eigene Maskenproduktion ins Leben gerufen. Was gut gedacht war, funktioniert in der Realität heute nicht mehr. Die Nachfrage ist weggebrochen, denn 98 Prozent der Kunden kaufen wieder die günstigere Asienware. Folglich stehen die deutschen Maskenproduzenten vor dem Aus.
„Etwa alle fünf bis sieben Jahre hat es die Welt mit einer Epidemie oder Pandemie zu tun“, erzählt Theiler. „2002 war es SARS, 2009 die Schweinegrippe, 2014 Ebola und 2019 war es Corona. Wir wissen zwar nicht, wann die nächste Krise kommt, aber sie kommt garantiert.“ Corona hat 2019 deutlich gezeigt, wie wichtig die Versorgung mit Schutzbekleidung ist und wie unvorbereitet Deutschland auf eine derartige Situation war. Über 3 Jahre später scheint die Politik trotzdem keinen funktionierenden Krisenplan zu haben.