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von Isabell Walter, Online-Redaktion
Leiter der neuen Abteilung innerhalb der Neurochirurgischen Klinik ist Professor Dr. Gregor Antoniadis. Bislang war er als Stellvertreter des ärztlichen Direktors Prof. Dr. Christian Rainer Wirtz tätig. „Das ist tatsächlich die erste Sektion ‚Periphere Nervenchirurgie‘ unter allen universitären und kommunalen Häusern in Deutschland“, betont Antoniadis. Sie gehört zur Uniklinik Ulm und ist die einzige länderübergreifende Einrichtung dieser Art. Sie gilt bundesweit als führend, was die Behandlung von Verletzungen an Nerven außerhalb des Schädels angeht.
„Ein inoffizielles Referenzzentrum in Deutschland“
„Wir sind seit 40 Jahren zuständig für alle Patienten mit Nervenverletzungen an Armen, Beinen oder am Körper. Auf diesem Gebiet sind wir ein inoffizielles Referenzzentrum in Deutschland und weltweit vernetzt“, sagt der neue Sektionsleiter. Zu den Diagnosen mit denen sich Antoniadis und sein Team täglich beschäftigen gehören beispielsweise verletzte oder durchtrennte Nerven. Auch Sportler mit eingeklemmten Nerven oder Patienten mit einem Tumor am Nervenstrang gehören zu den Fällen, die in der Abteilung behandelt werden.
Pläne für „Periphere Nervenchirurgie“ werden am 9. November vorgestellt
Darüber hat die Neurochirurgische Klinik am BKH Günzburg einige medizinische Standardwerke geschrieben. In der neuen Abteilung „Periphere Nervenchirurgie“ möchte sich Antoniadis nun als Nervenchirurg auf sein Spezialgebiet konzentrieren. Seine Pläne für die neue Abteilung will Antoniadis bei einem Symposium am 9. November vorstellen.
Etwa 500 Operationen pro Jahr in Günzburg
Die Eingriffe sind hochkomplex und können in manchen Fällen mehr als acht Stunden dauern. Pro Jahr werden in Günzburg etwa 500 solcher Operationen durchgeführt. Häufig sei ein Nerv gerissen oder habe eine innere Schädigung erlitten, erklärt Antoniadis: „In diesen Fällen entfernen wir den geschädigten Nerventeil. Um den Nerv zu rekonstruieren, werden aus dem eigenen Körper – meist aus den Unterschenkeln – Hautnerven entnommen.“ Diese Hautnerven würden an die geschädigte Stelle gesetzt und dienen als Schiene, damit der Nerv von oben nach unten weiterwachsen kann. Ein Nerv wachse pro Tag einen Millimeter. Bis er den Muskel erreicht und dieser aufgebaut werden kann, dauere es also, berichtet Antoniadis. Das Endergebnis einer Operation kann deshalb bis zu zweieinhalb Jahr dauern.
Über Prof. Dr. Antoniadis
„Alle drei Monate wird mir aus der Neurochirurgie im Wechsel ein Rotationsassistent zur Seite gestellt. Außerdem unterstützen mich zwei bis drei Oberärzte und ein größeres OP-Team“, so der Mediziner, der mit Unterbrechungen seit 1978 am BKH Günzburg tätig ist. Antoniadis ist zusätzlich geschäftsführender Sekretär beim internationalen „NervClub“, einer interdisziplinäre Studiengruppe von Nervexperten aus verschiedenen Fachrichtungen. Der Mediziner veranstaltet seit 2000 jährlich Weiterbildungen für Neurochirurgen aus dem ganzen Bundesgebiet.