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Am Freitag trennte die diensthabende Schichtmannschaft den Generator von Block C des Kernkraftwerkes Gundremmingen vom Stromnetz. Kurz darauf schaltete sie den Reaktor endgültig ab. Nach achtjähriger Bauzeit ging Block C im März 1985 erstmalig ans Netz. Mit der im Block C produzierten Leistung konnten rund drei Millionen Privathaushalte oder ein Ballungsraum wie München inklusive Industrie, Gewerbe und Verkehrsmitteln mit Strom versorgt werden. Die gesamte, am Standort Gundremmingen in 37 Betriebsjahren erzeugte Energiemenge beläuft sich auf etwa 709 Terrawattstunden. Damit ließe sich der jährliche Gesamtstromverbrauch in Bayern für fast 10 Jahre abdecken.
„Die Anlage ging 1984/85 als leistungsstärkstes Kernkraftwerk in Deutschland ans Netz und war viele Jahre eine tragende Säule der Energieversorgung in Süddeutschland. Die Mannschaft hat über die gesamte Zeit hinweg einen großartigen Job gemacht. Insbesondere in den letzten Jahren ist es ihr gelungen, zuverlässigen Leistungsbetrieb in Block C und sicheren Rückbau in Block B verantwortungsvoll umzusetzen. Mit der Abschaltung des letzten Siedewasserreaktors in Deutschland wurde am Standort Gundremmingen eine Ära beendet“, würdigte Nikolaus Valerius, Kernenergievorstand bei RWE Power und technischer Geschäftsführer der RWE Nuclear, die Leistung der Belegschaft.
Die für den Rückbau von Block C notwendige atomrechtliche Genehmigung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) liegt seit Mai 2021 vor. Erster Schritt werde die Entladung der Brennelemente aus dem Kern und die Verbringung ins Abklingbecken sein. Anschließend stehe das Thema „Platz schaffen“ für den sicheren Rückbau im Vordergrund der Tätigkeiten. Um Transportwege, Logistikflächen und Stellplätze für Maschinen zu schaffen, werden Strahlenschutzwände und Betonriegel ausgebaut. „Ausgenommen von sämtlichen Rückbauaktivitäten sind selbstverständlich Systeme, die zum einen für die sichere Lagerung und Handhabung der Brennelemente in den Blöcken B und C benötigt werden, und solche, die eine sicherheitstechnische Funktion für den Betrieb des Kontrollbereiches und der Aktivitätsrückhaltung/-überwachung haben“, betont Anlagenleiter Dr. Heiko Ringel.
Für den Rückbau werden perspektivisch weniger Mitarbeiter als im Leistungsbetrieb benötigt. „Wir werden den Transformationsprozess weiterhin begleiten. Auch im Rückbau können unsere hochqualifizierten Kolleginnen und Kollegen bis in die Mitte der 2030er Jahre ihre über viele Jahre hinweg erworbene Anlagenkompetenz an zahlreichen Stellen und in spannenden Tätigkeitsfeldern einbringen“, erklärt Betriebsratsvorsitzende Elke Blumenau.