Die Agentur für Arbeit hat Ausgaben geleistet, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Hat das funktioniert?
Die Agentur für Arbeit Donauwörth umfasst die Landkreise Donau-Ries, Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm und hat im 1. Halbjahr 2021 mit Ausgaben in Höhe von 140 Millionen Euro den regionalen Arbeitsmarkt stabilisiert. 79 Millionen für Kurzarbeitergeld und 62 Millionen Arbeitslosengeld waren gut investiert, heißt es in einer Pressemeldung im Juli.
Arbeitslosenquote ist gestiegen
Die Arbeitslosenquote ist im Landkreis Donau-Ries im Juli auf 2,1 Prozent und plus 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich zum Vormonat um 24 bzw. um 1,5 Prozent. Insgesamt waren im Juli im Landkreis 1.648 Menschen arbeitslos gemeldet. Aber im Vergleich zum Vorjahr sind deutlich weniger Menschen arbeitslos gemeldet. Damals betrug die Arbeitslosenquote 2,4 Prozent. Allerdings war auch der Juli 2020 noch stark von der Corona-Krise geprägt. Verglichen mit früheren Jahren liegt die Arbeitslosigkeit noch immer weit höher. Im Juli 2019 betrug die Arbeitslosenquote 1,5 Prozent. „Erfreulich ist jedoch, dass der Stellenmarkt deutlich zulegt und die Arbeitgeber wieder stärker einstellen“, berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth.
Arbeitsmarkt „bietet gute Chancen“
Richard Paul, erklärt: „Der Arbeitsmarkt bietet auch künftig gute Chancen für alle, die bereit sind, dazuzulernen. 82,6 Prozent der offenen Stellen sind für Fachkräfte oder Akademiker ausgeschrieben. Gleichzeitig hat fast die Hälfte der Arbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Diese Menschen haben es damit schwerer, wieder auf dem Arbeitsmarkt unterzukommen. Ungelernten empfehlen wir daher, sich vom Helfer zur Fachkraft weiterzubilden. Dabei fördert die Arbeitsagentur die Weiterqualifizierung nicht nur während der Arbeitslosigkeit, sondern auch ggf. im Beschäftigungsverhältnis im Betrieb. Lebenslanges Lernen wird aber auch für gut ausgebildete Arbeitskräfte immer wichtiger. Denn die Berufsfelder verändern sich aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung sowie dem Strukturwandel nachhaltig. Unsere bisherige Arbeitsmarktpolitik, vor allem in die Qualifizierung von Arbeitslosen zu investieren, haben wir mit dem Qualifizierungschancengesetz auch für Beschäftigte stark ausgebaut. So können wir Unternehmen und ihre Belegschaft unterstützen, sich zukunftssicher aufzustellen und den Arbeitsplatz zu erhalten. Sind die Voraussetzungen erfüllt, reicht die Förderung von einer Kostenbeteiligung bis hin zu einer vollständigen Kostenübernahme. Ein Beratungsgespräch mit der Agentur für Arbeit vor Ort lohnt sich in jedem Fall."
So hoch sind die Ausgaben beim Kurzarbeitergeld
„Von Januar bis Juni 2021 zahlte die Agentur Donauwörth für alle vier Landkreise beachtliche 45,8 Millionen Euro für Kurzarbeitergeld aus und es wurden über 33,6 Millionen Euro Sozialversicherungsbeiträge erstattet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde somit 61,8 Prozent mehr Kurzarbeitergeld ausbezahlt und 54,1 Prozent mehr Sozialversicherungsbeträge erstattet. Diese Ausgaben zeigen, dass das Instrumente Kurzarbeitergeld immer noch greift und auch jetzt noch einen wesentlichen Beitrag zur sozialen Absicherung der Menschen beiträgt“, so der Agenturchef weiter.