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Laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Brauerei Oettinger haben sich beide Seiten auf Eckpunkte für ein Schlichtungsverfahren geeinigt. Seit Monaten verhandeln Oettinger und die NGG über einen neuen Tarifvertrag für die rund 850 Mitarbeitenden an vier Standorten. Im Laufe der Tarifverhandlungen hatten sich die Fronten zusehends verhärtet. Die Mitarbeitenden hatten mehrfach gestreikt, am Stammsitz in Oettingen sogar fünf Tage am Stück. Anfang dieser Woche hatte die NGG Oettinger unter einem Ultimatum die Schlichtung angeboten.
Laut einer Mitteilung der NGG soll die Schlichtungskommission spätestens am 15. September das erste Mal zusammenkommen. Bis 31. Oktober soll sie der Gewerkschaft und Oettinger ein Ergebnis vorlegen. Solange der Schlichtungsprozess läuft, will die Gewerkschaft auf Streiks verzichten. Weitere Details der Schlichtungsvereinbarung werden laut NGG noch verhandelt.
Laura Schimmel, Geschäftsführerin der Gewerkschaft NGG Schwaben, hofft auf ein gutes Schlichtungsergebnis, das den Tarifkonflikt beendet. „Sollte das bis Ende Oktober nicht gelingen, werden wir die Arbeitskampfmaßnahmen wieder aufnehmen“, sagt Schimmel weiter. Mit einer Urabstimmung könnte es dann zu unbefristeten Streiks kommen.
Stefan Blaschak, der CEO der Brauerei Oettinger, bestätigt auf Anfrage die Einigung auf Eckpunkte. „Wir sind uns über die Rahmenpunkte in der Tat einig und wollen die Vorvereinbarung am Montag beidseitig zeichnen. Aktuell sind wir auf der Suche nach einem gemeinsamen Schlichter, um im Anschluss das Schlichtungsverfahren starten zu können“, sagt Blaschak.
Die Forderungen von Oettinger und der Gewerkschaft NGG gehen dabei bislang weit auseinander. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten eine Entgelterhöhung um 6,6 Prozent. Für die Vergütung der Auszubildenden will die NGG 200 Euro mehr. Laut der Gewerkschaft hatte Oettinger anfangs keine Erhöhung geboten, bei der bislang letzten Verhandlungsrunde dann eine Lohnerhöhung von zwei Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem sollen Zusatzleistungen gestrichen werden. Oettinger hatte die Manteltarifverträge gekündigt. Die NGG sieht in den bisherigen Angeboten von Oettinger für die Mitarbeitenden mehr Arbeitsbelastung und ein Minus im Geldbeutel.
Laut der Brauerei Oettinger verschweige die Gewerkschaft hier, dass das letzte Verhandlungsangebot einen Bestandsschutz enthalten habe. Laut CEO Blaschak sei bei der derzeitigen wirtschaftlichen Lage eine Erhöhung des Entgelts ohne ein Angleichen der bislang unterschiedlichen Zusatzleistungen in den beiden Manteltarifverträgen nicht machbar.
Die bisherigen Streiks haben Oettinger bisher deutliche Verluste beschert. Laut Blaschak ist allein durch den fünftägigen Streik in Oettingen ein Verlust im siebenstelligen Bereich entstanden.