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So kalkuliert Südzucker für das laufende Jahr
Bilanz

So kalkuliert Südzucker für das laufende Jahr

Der Südzucker Standort in Rain am Lech. Foto: Foto-Atelier-Nitsche GmbH
Der Südzucker Standort in Rain am Lech. Foto: Foto-Atelier-Nitsche GmbH

Die Lage für Südzucker aus Rain am Lech bleibt angespannt. Das Unternehmen bestätigte nun die Zahlen für das vergangene Geschäftsfjahr. Doch trotz Rückgängen plant Südzucker mit einem stabilen Jahr 2021.

Südzucker hatte am Ende März bereits die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2020/21 veröffentlicht. Mit der jetzigen Veröffentlichung des Geschäftsberichts folgen nun die endgültigen Angaben. Demnach lag der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2020/21 mit 6.679 Millionen Euro ungefähr auf Vorjahresniveau. Während der Umsatz in den Segmenten CropEnergies und Frucht moderat beziehungsweise leicht zurückging und im Segment Zucker auf Vorjahresniveau lag, stieg er im Segment Spezialitäten leicht an.

Corona trübt Ergebnis weiterhin ein

Das Konzern-EBITDA erhöhte sich deutlich um 119 Millionen Euro auf 597 Millionen Euro. Das operative Konzernergebnis stieg insbesondere durch die Ergebnisverbesserung im Segment Zucker deutlich auf 236 Millionen Euro, erklärt das Unternehmen in einer Mitteilung. Das operative Ergebnis zeigt damit zwar eine deutliche Verbesserung, bleibt aber hinter den ursprünglichen Erwartungen vom Frühjahr 2020 zurück. Der Geschäftsverlauf war in den Segmenten zudem sehr unterschiedlich, aber insgesamt durch die Folgen der Corona-Pandemie negativ, wenn auch nicht kritisch beeinträchtigt, so Südzucker. Ein moderater Rückgang des operativen Ergebnisses im Segment Frucht sei aber durch die leichten Ergebnisverbesserungen in den Segmenten Spezialitäten und CropEnergies mehr als ausgeglichen worden, meldet das Unternehmen.

Segment Zucker bleibt verlustreich

Der Umsatz im Segment Zucker lag mit 2.252 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Dabei stand gestiegenen Zuckererlösen eine deutlich geringere Absatzmenge gegenüber. Der Absatzrückgang geht laut Südzucker einerseits auf die geringere Zuckererzeugung in den Kampagnen 2019 und 2020 zurück. 2019 war die Zuckererzeugung anbau- und ertragsbedingt gesunken, 2020 ging die Zuckererzeugung vor dem Hintergrund der nach der Kampagne 2019 erfolgten Werksstilllegungen bei wiederum schwachen Rübenerträgen nochmals zurück. Andererseits war der Rückgang der Nachfrage der zuckerverarbeitenden Industrie infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie deutlich höher als die kurzfristig positiven Impulse aus Hamsterkäufen im Einzelhandel zu Beginn des Geschäftsjahres.

Der operative Verlust konnte aber deutlich auf -121 (Vorjahr: -236) Millionen Euro reduziert werden. Die Verbesserung werde nach Angaben des Unternehmens maßgeblich von den höheren Zuckererlösen infolge der Preiserhöhungen jeweils zu Beginn der Zuckerwirtschaftsjahre 2019/20 und 2020/21 getragen. Diese überkompensieren demnach die geringere Absatzmenge, gestiegene Produktionskosten und eine geringere Kapazitätsauslastung infolge der rückläufigen Anbaufläche und unterdurchschnittlicher Rübenerträge in der Kampagne 2020.

Symbolbild. Die Zuckerrübenernte bei Südzucker. Foto: Wilhelm Dürr/ Südzucker

Segment Spezialitäten maßgeblich für Plus verantwortlich

Der Umsatz im Segment Spezialitäten lag unterdessen mit 2.487 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau. Dieser Anstieg wurde insbesondere durch die steigende Absatzentwicklung bei Tiefkühlpizzen sowie die im Verlauf des Vorjahres in Betrieb genommenen Kapazitätserweiterungen im Bereich Stärke unterstützt.

Das Segment konnte seine Entwicklung trotz der Corona-Pandemie insgesamt fortsetzen und mit einem operativen Ergebnis von 197 Millionen Euro ein Rekordergebnis erzielen und damit den wesentlichen Beitrag zum Konzernergebnis leisten. Die Division Beneo habe unterdessen von dem Verbrauchertrend zu gesunden Nahrungsmitteln profitiert. Freiberger ist es gelungen, dank der gestiegenen Nachfrage nach Pizza zu wachsen, wohingegen sich bei anderen Produktgruppen wie Portionsartikeln deutliche Belastungen aus den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergaben.

Umsatz im Segment Crop geht zurück

Im Segment Crop Energies ging der Umsatz - den insgesamt rückläufigen Absatzmengen folgend - moderat auf 774 Millionen Euro zurück. Das Segment habe laut Südzucker im vergangenen Geschäftsjahr vor besonderen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie gestanden. Die Auslastung der Produktionskapazität konnte im Verlauf des Geschäftsjahres den stark schwankenden Absatzbedingungen infolge der Mobilitätseinschränkungen erfolgreich angepasst warden, meldet Südzucker. Die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Neutralalkohol für Desinfektionsmittel konnte CropEnergies demnach auch gut bedienen. Ungeachtet des herausfordernden Marktumfelds erwirtschaftete CropEnergies mit einem operativen Ergebnis von 107 Millionen Euro das höchste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte.

Ergebnis im Segment Frucht sackt ab

Der Umsatz im Segment Frucht lag mit 1.166 Millionen Euro leicht unter Vorjahresniveau. Die Umsätze bei Fruchtzubereitungen entwickelten sich absatzbedingt leicht rückläufig, dagegen blieben die Umsätze mit Fruchtsaftkonzentraten infolge erntebedingt höherer Erlöse trotz geringerer Absatzvolumina stabil. Das operative Ergebnis reduzierte sich damit moderat auf 53 (Vorjahr: 58) Millionen Euro. Dabei enttäuschte die Division Fruchtsaftkonzentrate laut Südzucker mit einer nochmals verschlechterten Margen- und Absatzsituation.

Das erwartet Südzucker vom Geschäftsjahr 2021/22

Im Konzern wird für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Umsatz von 7,0 bis 7,2 Milliarden Euro erwartet. Dabei wird im Segment Zucker mit einem deutlichen Umsatzanstieg gerechnet. Im Segment CropEnergies wird eine Bandbreite zwischen 800 und 850 Millionen Euro gesehen. In den Segmenten Spezialitäten und Frucht wird von einem moderaten Umsatzanstieg ausgegangen.

Das operative Konzernergebnis wird in einer Bandbreite zwischen 300 und 400 Millionen Euro gesehen. Dabei wird im Segment Zucker mit einem operativen Ergebnis in einer Bandbreite zwischen 0 und 100 Millionen Euro gerechnet. Im Segment Spezialitäten wird von einem operativen Ergebnis moderat unter dem starken Vorjahresniveau ausgegangen. Das operative Ergebnis im Segment CropEnergies wird in einer Bandbreite zwischen 50 und 80 Millionen Euro erwartet. Im Segment Frucht wird mit einer moderaten Ergebnissteigerung gerechnet.

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