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Die Wertachkliniken haben sich die bestmögliche Pflege für Patienten zum Ziel gesetzt. Dazu wollen die beiden kommunalen Kliniken in Bobingen und Schwabmünchen insbesondere die Rahmenbedingungen für Pflegefachkräfte verbessern. Eine Projektgruppe hat jetzt die Einführung einer Arbeitsmarktzulage für Pflegefachkräfte sowie ein angepasstes Arbeitszeitmodell für Wiedereinsteiger entwickelt. Die Verstärkung in der Pflege soll der Entlastung der Beschäftigten und der Qualitätssicherung für Patientinnen und Patienten dienen.
„Der Kostendruck im Gesundheitssystem lässt uns als kommunale Kliniken nicht sehr viel Spielraum. Umso wichtiger ist es, dass wir jede sinnvolle Möglichkeit nutzen, für Beschäftigte und damit auch für Patienten, ein besseres Umfeld zu schaffen“, begründet Klinik-Vorstand Martin Gösele die Maßnahmen. „Der Druck im Pflegeberuf ist in den letzten Jahren enorm geworden, und wir wollen als Arbeitgeber zeigen, dass wir nicht einfach zuschauen, sondern die Situation zukunftstauglich gestalten werden“, erklärt Gösele weiter.
Die Arbeitsmarktzulage für examinierte Pflegefachkräfte soll aufgrund der unklaren Zukunft der Krankenhausfinanzierung vorerst auf drei Jahre befristet sein, und berechnet sich individuell nach der jeweiligen Eingruppierung. Die Wertachkliniken planen die Zulage bereits rückwirkend für das letzte halbe Jahr gewähren. Für Gösele ist die Wertschätzung der eigenen Beschäftigten zugleich die beste Maßnahme, als Arbeitgeber auch attraktiv für neue Beschäftigte zu sein, die das Team verstärken sollen.
Marius Wachter, Personalratsvorsitzender und Gesundheits- und Krankenpfleger der Wertachkliniken ist froh, dass der Arbeitgeber die Möglichkeit gefunden hat und nutzt. „Die Arbeitsbelastung von Pflegefachkräften ist enorm und wird weiter zunehmen, wenn niemand etwas unternimmt. Zugleich wollen wir alle einen guten Job machen und dafür sorgen, dass die Patienten optimal versorgt sind. Das geht nur, wenn wir Verstärkung bekommen. Mit der Arbeitsmarktzulage für die Kollegen und mit dem angepassten Arbeitszeitmodell als Angebot für neue Leute gehen die Wertachkliniken einen riesigen Schritt nach vorne.“
Im Rahmen des neu entwickelten Arbeitszeitmodells sollen vor allem Pflegefachkräfte angesprochen werden, die nur mit einer begrenzten Stundenzahl in den Beruf zurückkehren können, zum Beispiel, weil sie die Familie versorgen. Daniel Hierl, Pflegedienstleiter und seit 17 Jahren bei den Wertachkliniken, betont die Bedeutung der Maßnahme: „Auch wenn Leute nur drei oder vier Stunden am Tag arbeiten können, sind sie bei uns willkommen. Wir öffnen ein Fenster für Beschäftigung und bekommen das organisatorisch gut hin. Schon heute haben wir das bei einzelnen Beschäftigten als Sonderfall bereits umgesetzt. Durch unsere Flexibilität können wir die Arbeitssituation für alle verbessern.“
Zuspruch für die neuen Konzepte gibt es auch von der medizinischen Seite. Dr. Marleen Pfeiffer, Ärztliche Direktorin der Wertachkliniken, begrüßt die Maßnahmen aus der Projektgruppe. „Als Ärzte denken wir immer von den Patienten ausgehend. Wir verwenden ein Höchstmaß an Kompetenz zur Behandlung von Erkrankungen. Aber wir selbst verbringen ja nur den kleineren Teil der Zeit mit den Patienten. Den zeitlich deutlich größeren Teil der Genesung, und damit auch die Vollendung unserer Arbeit, legen wir in die Hände der Pflegefachkräfte. Ohne deren fachliche Fähigkeiten wäre unsere Arbeit unvollständig“, so Pfeiffer.
Mit der Stärkung des Pflegeberufs will man bei den Wertachkliniken auch auf mögliche Veränderungen der Rahmenbedingungen vorbereitet sein. „Die Budgets von Krankenhäusern werden in Zukunft sicher noch strenger nach Qualitätskriterien bewertet. Den Wertachkliniken ist dieses Thema schon immer enorm wichtig, und so wollen wir auch künftig attraktiv sein. Die Basis für Qualität der Leistung ist immer die Qualität der Beschäftigten, ihr Engagement sowie ihre Kompetenz“, begründet Vorstand Martin Gösele die Umstrukturierung.