B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

B4B Schwaben
 / 
B4B Nachrichten  / 
Augsburg  / 
Weltbild meldet Insolvenz an und verkündet neue Führungspitze
Zweite Insolvenz

Weltbild meldet Insolvenz an und verkündet neue Führungspitze

Symbolbild. Weltbild-Filiale. Foto: Weltbild
Symbolbild. Weltbild-Filiale. Foto: Weltbild

Weltbild hat beim Augsburger Amtsgericht erneut Insolvenz angemeldet. Damit geht auch ein Wechsel in der Führungsspitze einher. Das sind die Gründe dafür.

Die E-Commerce-Beteiligungsgesellschaft WB D2C Group hat am Montag für eine Tochtergesellschaft, die Weltbild GmbH & Co. KG, beim Amtsgericht Augsburg einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Das Gericht hat den Antrag angenommen und Christian Plail von der auf Restrukturierungen spezialisierten Kanzlei Schneider Geiwitz & Partner (SGP) als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. 

Das Management möchte mit dem Verfahren die "notwendigen Schritte für eine grundlegende Sanierung des Unternehmens einleiten". Das teilt das Unternehmen am Montag in einer Pressemitteilung mit. Für Weltbild-Kunden ändere sich durch das Verfahren nichts. Das Geschäft werde weiter fortgesetzt, heißt es. 

Neue Führungsspitze für Weltbild

Mit der Anmeldung des Insolvenzverfahrens geht auch ein Wechsel in der Führungsspitze sowohl der WB D2C Group als auch der Weltbild GmbH & Co. KG einher. Christian Sailer (CEO) und Bjoern Minnier (COO) verlassen die Geschäftsführung der WB D2C Group. Christoph Honnefelder und Sami Sagur übernehmen ab sofort die alleinige Führung der WB D2C Group. Stefanie Penck zeichnet ab sofort als alleinige Geschäftsführerin für Weltbild GmbH & Co. KG verantwortlich.

Die Weltbild GmbH & Co. KG betreibt in Deutschland ein Katalog-basiertes Versandhandelsgeschäft, mit dem heute laut eigenen Angaben rund 20 Prozent des Umsatzes der Gruppe erzielt werden. Das Weltbild-Geschäft ist neben dem Einfluss durch externe weltweite Krisenherde – insbesondere Ukraine und Israel – und damit verbundene Störungen der Lieferketten insbesondere durch "immense Kostensteigerungen unter erheblichen Druck" geraten, teilt das Unternehmen mit. Der Eintritt "neuer aggressiver Anbieter" aus dem asiatischen Raum habe die ohnehin angespannte Wettbewerbssituation zusätzlich verschärft. 

Das hat die neue Führungsspitze geplant

„Die Eckpfeiler für den Erfolg der Weltbild GmbH & Co. KG sind klar“, erklärt Stefanie Penck. „Eine Fokussierung auf das kundenzentrierte Online-Geschäft, der Ausbau profitabler und wachstumsstarker Kategorien, eine signifikante Reduktion der Kosten, die Vereinfachung aller Prozesse und eine komplette Neuausrichtung der IT-Landschaft auf die neue Unternehmensgröße sowie eine fokussierte Marktbearbeitung.“

Christoph Honnefelder, der Ende 2023 in den Konzern kam, ist überzeugt: „Wir sehen in den anderen Marken des Konzerns sehr klar, dass unser Digital First Konzept greift. Das werden wir jetzt auch konsequent für die Weltbild GmbH & Co. KG umsetzen und die Marke über gezielte Inszenierungen wieder auf die Erfolgsspur bringen.“ „Für unseren Kurs haben wir auch die wichtige finanzielle Rückendeckung unseres Gesellschafters, der Droege Group, erhalten“, betont der kürzlich eingetretene Finanzchef Sami Sagur. Ich bin daher überzeugt, dass die Restrukturierung gelingen wird.“ Die Droege Group hat 2014 die Mehrheit an der Weltbild Gruppe übernommen, seit 2017 ist sie Alleingesellschafter.

Nur Weltbild ist betroffen

Die weiteren Marken und Beteiligungen der WB D2C Group, die für rund 80 Prozent des Gruppenumsatzes stehen, seien von dem Verfahren bei der Tochtergesellschaft Weltbild GmbH & Co. KG nicht betroffen. Hierzu gehören: Orbisana (Gesundheitswelt), tausendkind (Kinderwelt), Gärtner Pötschke (Gartenbedarf), buecher.de (Online Buchhandel), Jokers (Modernes Antiquariat), Paul Valentine (Schmuck & Lifestyle), Fitz & Huxley (Rücksäcke und Taschen), Groundies (Barfußschuhe & Lifestyle), Vamos (Naturläufer), mySWOOOP (ReCommerce), Westfalia (DIY, Werkzeuge) und teNeues (Kunst- und Fotografiebücher). Mit einem wachsenden Jahresumsatz von rund 600 Millionen Euro und über 2.000 Mitarbeitenden möchte die WB D2C Group, ihr „House of Brands“ perspektivisch weiter ausbauen.

Weltbild hat 2014 bereits Insolvenz angemeldet

Im Jahr 2014 hatte Weltbild schon einmal Insolvenz angemeldet. Die damaligen Eigentümer - darunter zwölf Bistümer der katholischen Kirche - hatten weitere Unterstützung verweigert. Im Zuge dessen wurden zahlreiche Filialen geschlossen und tausende Stellen gestrichen. Später übernahm die Beratungs- und Investmentgruppe Droege die Mehrheit an Weltbild. 

Artikel zum gleichen Thema