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von Rebecca Weingarten, Online-Redaktion
Die Vorwürfe der Gewerkschaft ver.di gegenüber den Verantwortlichen bei der insolventen Also Logistics Services GmbH aus Augsburg werden immer heftiger. Reiner Wenz, Geschäftsführer von Also in Augsburg, erklärte am 11. August, dass vor Ort rund 300 Stellen wegfallen werden. Die Gewerkschaft ver.di greift das Unternehmen in ihrem Blog heftig an: Laut ver.di wäre die Insolvenz absichtlich herbeigeführt worden. Gleichzeitig sagt die Gewerkschaft, dass dem Betriebsrat mit einer Schließung von Also in Augsburg vor dem 1. Oktober gedroht worden sei, falls der Betriebsrat dem geplanten Stellenabbau nicht zustimmen würde. Laut ver.di würde Unternehmer Walter P. Droege „nun das Insolvenzrecht als Waffe gegen die Beschäftigten und ihre Interessenvertretung nutzen. So sollen die Beteiligungsrechte des Betriebsrats und die vertraglichen Ansprüche der MitarbeiterInnen aus der Überleitungsvereinbarung von 2014 vom Tisch gefegt werden.“ Zu diesen Vorwürfen hatte sich das Unternehmen gegenüber B4B SCHWABEN bei Redaktionsschluss noch nicht geäußert.
Das hat Also laut ver.di mit dem Standort Augsburg vor
Die Gewerkschaft ver.di erklärt, dass die 300 Vollzeitstellen schon zum 1. September 2015 wegfallen werden. Anschließend soll das gekündigte Personal angeblich durch Leiharbeiter ersetzt werden. Für die verbleibenden Mitarbeiter sollen Betriebsvereinbarungen zu Wochenendarbeitszeit, Sonderurlaub, Weihnachtsgeld und Urlaubstagen dann nicht mehr gelten. Gleichzeitig fallen die restlichen Beschäftigten zum 1. September 2015 in den logistischen Tarifvertrag.
Also bestätigt Angaben von ver.di bisher nur teilweise
Laut der Also Logistics Services GmbH hat sich der Betriebsrat diese Woche kurzfristig dazu bereit erklärt, Gespräche über die Sanierung des Logistik-Werks in Augsburg zu führen. „Um eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur zu erhalten und nachhaltig Geschäfte vom Standort aus betreiben zu können, werden voraussichtlich rund 300 Stellen wegfallen müssen. Zusätzlich müssen die bestehenden Betriebsvereinbarungen gekündigt und der Übergang zum Logistiktarifvertrag vollzogen werden“, erklärte Reiner Wenz, Geschäftsführer ALSO Logistics Services GmbH. Dies sei dem Betriebsrat unmissverständlich erklärt worden.
Standort Augsburg soll laut Also erhalten bleiben
„Wir wünschen uns sehr, dass der Betriebsrat die Dringlichkeit und absolute Notwendigkeit dieser Sanierungsanforderungen einsieht und mit uns konkretere Verhandlungen fortführt. Ziel ist es weiterhin, das Unternehmen als Ganzes, den Standort Augsburg und auch einen Teil der Arbeitsplätze zu erhalten. Die Gesellschafter haben klargestellt, dass sie die Finanzierung des Standortes sichern, wenn alle Beteiligten ernsthaft und konstruktiv die Grundbedingungen für eine wirtschaftlich sinnvolle Weiterführung des Unternehmens mittragen“, so Reiner Wenz.
Hintergrund
Im März dieses Jahres verkaufte Weltbild 67 Filialen an die Buchhandlung Lesensart aus Nordrheinwestfalen.Im Juli wurde bekannt, dass der Käufer pleite ist.Kurze Zeit später war dann auch von einer Insolvenz der ausgegliederten Logistik-Sparte von Weltbild die Rede: Die Also Logistics Services GmbH war pleite. Sowohl Weltbild als auch der Also-Konzern gehören mehrheitlich dem Unternehmer Walter P. Droege.