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Verbrenner-Aus: Stellenabbau bei Forvia in Augsburg
Autoindustrie

Verbrenner-Aus: Stellenabbau bei Forvia in Augsburg

Der Forvia-Standort in Augsburg. Foto: Faurecia
Der Forvia-Standort in Augsburg. Foto: Faurecia

Der Autozulieferer Forvia baut in Augsburg 116 Stellen ab. Die IG Metall befürchtet das endgültige Aus in Augsburg. Das sind die Hintergründe.

In Augsburg fallen beim Autozulieferer Forvia, ehemals Faurecia, 116 Stellen weg. Das hat das Unternehmen auf Nachfrage bestätigt. Die IG Metall befürchtet das endgültige Aus des Standorts in Augsburg.

Zeitrahmen unklar

Zu dieser Befürchtung äußerte sich Forvia nicht. Zu dem Zeitrahmen, in dem die Stellen abgebaut werden sollen, kann Forvia sicht noch nicht äußern. Das Unternehmen wolle bei dem Abbau mit Sozialpartnern zusammenarbeiten. Das Ziel: ein sozial verantwortungsvoller Übergang und Unterstützung für betroffene Mitarbeitende. Das beinhalte auch „individuelle Mobilitätslösungen innerhalb der Gruppe“. Konkreter ging Forvia nicht darauf ein.

Die aktuell rund 500 Mitarbeitenden seien bereits am 19. September informiert worden. Die Stellen sollen in den zentralen Supportfunktionen sowie in den Bereichen Forschung und Entwicklung wegfallen. Am Standort Augsburg liegt der Bereich Clean Mobility. Um langfristige Verpflichtungen und Partnerschaften in Deutschland aufrechtzuerhalten, soll ein multifunktionales Kundenbetreuungsteam bestehen bleiben. 

Stellenabbau wegen Verbrenner-Aus

Als Grund für den Stellenabbau nennt Forvia den Wandel der Automobilindustrie – und das Verbrenner-Aus der EU. Das Verbrenner-Aus ab 2035 zwinge „die gesamte Branche dazu, ihre Strukturen und Kosten grundlegend neu auszurichten“. In einem Interview mit der F.A.Z. forderte Forvia-Geschäftsführer Martin Fischer im September das Aus vom Verbrenner-Aus. Er sagte: „[Es] ist wichtig, dass Europa sich öffnet und Hybridautos, Plug-in-Hybridautos und Range Extender auch über 2035 hinaus zulässt.“ Die EU prüft eine Lockerung des Verbrennner-Aus ab 2035.

Lesen Sie hier:Autogipfel, Verbrenner-Aus: Was braucht die Autoindustrie in Schwaben?

Ein weiterer Grund für den Stellenabbau ist laut Forvia, dass in Europa weniger Fahrzeuge produziert werden: Von 21 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2019 sei die Zahl auf weniger als 16 Millionen im Jahr 2024 gesunken. „Und wird voraussichtlich in den kommenden Jahren stagnieren“, so Forvia weiter.

IG Metall: Schleichender Niedergang

Die IG Metall bezeichnet den Stellenabbau als Kahlschlag. „Und das im 150. Jubiläumsjahr – der schleichende Niedergang wird vom Management fortgesetzt“, kritisiert die Gewerkschaft.

Sie fordert, dass Forvia die Zukunft des Standorts Augsburg zusichert. „Andernfalls stellt man sich auf ruppige Auseinandersetzungen ein, falls die endgültige Werksschließung droht“, so die IG Metall.

Am Freitag will die Gewerkschaft gemeinsam mit dem Betriebsrat die Presse weiter informieren.

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