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Was müssten Lebensmittel eigentlich kosten, wenn ihre ökologischen Auswirkungen entlang der Lieferkette mit in den Verkaufspreis einflössen? Antwort auf diese Frage möchte Penny und die Universität Augsburg jetzt finden. Daher stellen sie anhand erster Produkte die Berechnung „wahrer Verkaufspreise“ vor. Anlass ist die Eröffnung des ersten Nachhaltigkeits-Erlebnismarktes „Penny Grüner Weg“ in Berlin Spandau.
Die erste Bilanz ist gezogen
Für diese so genannten „wahren Kosten“ haben die Wissenschaftler acht konventionell und ökologisch erzeugte Eigenmarken-Produkte ausgewählt. Die über die Lieferketten anfallenden Auswirkungen von Stickstoff, Klimagasen, Energie und Landnutzungsänderungen wurden dann auf den Verkaufspreis mit eingerechnet. Schon anhand dieser vier Parameter kamen Doktor Tobias Gaugler und sein Team zu der Erkenntnis, dass die bisherige Preisdiskussion zu kurz greift. Denn die zwangsläufig entstehenden Folgekosten unseres Konsums würden nicht berücksichtigt: Weder im ökologischen noch im konventionellen Landbau. Eine weitere Erkenntnis: Die Erzeugung der erhobenen konventionellen Lebensmittel hat bei weitem nicht so negative Folgen, wie es teilweise in der öffentlichen Diskussion erscheint: Aufschläge von wenigen Cent pro Kilogramm würden hier teilweise schon reichen.
Die Preise müssten deutlich steigen
Anhand der exemplarischen Auswertung müsste der Verkaufspreis der acht konventionell erzeugten Lebensmittel pro Kilogramm um durchschnittlich rund 62 Prozent steigen. Gemessen an den aktuellen Verkaufspreisen entspricht das einer durchschnittlichen Preissteigerung von 2,30 Euro pro Kilogramm. Bei den Alternativen aus ökologischem Landbau liegt das Plus bei rund 35 Prozent oder von 2,28 Euro pro Kilogramm. „Wir haben in der Vergangenheit oft intensiv und zum Teil kontrovers über die Preise unserer Lebensmittel diskutiert. Aus unserer Sicht greift die bisherige Betrachtung aber zu kurz, wie die Berechnungen der Universität Augsburg eindrucksvoll belegen“, erläuterte Stefan Magel, Bereichsvorstand Handel Deutschland der Rewe Group und COO Penny. Dazu führte er weiter aus: „Wir müssen dazu kommen, die Folgekosten unseres Konsums sichtbar zu machen. Nur so können Kunden am Regal entscheiden. Wir sind als Unternehmen in einem wettbewerbsintensiven Markt ohne Zweifel Teil des Problems. Ich glaube aber, dass wir mit diesem Schritt Teil der Lösung werden können.“
Datengrundlage nicht komplett ausreichend
Doktor Tobias Gaugler vom Institut für Materials Resource Management an der Universität Augsburg ergänzte dazu: „Die aktuellen Verkaufspreise für Lebensmittel spiegeln die Kosten der Umweltfolgen von Stickstoff, Klimagasen und Energieerzeugung nicht oder nur unzureichend wider. Die Schadkosten fallen aber dennoch an, eben nur versteckt.“ Außerdem gab er zu bedenken: „Unsere Berechnungen zeigen das Delta auf. Wobei wir weitere wichtige Aspekte wie Tierwohl oder die Folgen multi-resistenter Keime mangels entsprechenden Datengrundlage noch gar nicht mit einbezogen haben.“