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von Kathrin Lüders, Online-Redaktion
Einmal im Monat veranstaltet die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) mit den ortsansässigen Betriebsratsvorsitzender eine Standortbesprechung im Industriepark Gersthofen. Ein Schwerpunktthema war dabei diesmal die Rentenreform, die der Gewerkschaft Sorge bereitet. IG BCE Bezirksleiter Torsten Falke sieht Nachholbedarf bei der Ungleichbehandlung spezifischer Berufsgruppen: „Es kann mir niemand erklären, warum Arbeitnehmer bei der Betriebsfeuerwehr erst mit 67 Jahren in Rente gehen sollen, ihre verbeamteten Kollegen bei der kommunalen Berufsfeuerwehr mit gleicher Qualifikation hingegen bereits mit 60 Jahren.“ Die die Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsvertreter fordern mehr flexible Übergangsmöglichkeiten in die Rente. Nach ihren Vorstellungen sollten die individuellen Belastungen unterschiedlicher Berufsgruppen auch bei Renteneintrittsalter besser zu berücksichtigt werden.
Betriebsräte fordern flexibleren Renteneintritt
Die zunehmende Verdichtung der Arbeit, sowie der großteilige Wegfall so genannter „Schon-Arbeitsplätze“, mache es insbesondere gesundheitlich angeschlagenen Arbeitnehmern schwerer, ihren Arbeitsplatz zu halten, heißt es seitens der Gewerkschaft. Vielen von ihnen drohe immer öfter laut den Betriebsräten eine personenbedingte Kündigung. Die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr fordert von den Unternehmen eine Personalpolitik, die langfristig ausgerichtet ist: „Demografischer Wandel, zunehmender Wettbewerb und Fachkräftemangel werden Unternehmen dazu drängen, verstärkt die Bedürfnisse der Belegschaft, wie Familienfreundlichkeit, Pflegeauszeiten oder altersgerechte Arbeitsplätze, in den Blick zunehmen und zu berücksichtigen - leider haben das bisher die Wenigsten erkannt.“
IG BCE kritisiert die Haltung der Unternehmen in Sachen Fachkräftemangel
Diese Einschätzung wird auch von der IG BCE und den örtlichen Betriebsräten geteilt. Sie bezeichnen die Diskussion der Unternehmen um den Fachkräftemangel als „scheinheilig“. „Auf der einen Seite beklagen sie die Rente mit 63 die angeblich zum Fachkräfteschwund beiträgt. Zeitgleich wird aus rein betriebswirtschaftlichen und Gewinn maximierenden Gründen die Personalzahl in den Betrieben immer mehr dezimiert. Folge ist im Regelfall Leistungsverdichtung. Selbst vor dem Ausbau von neuen Ausbildungsstellen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs drücken sich die Firmen!“, heißt es seitens der Gewerkschaft.