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swa baut „Power-to-heat“-Anlage in Lechhausen
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH

swa baut „Power-to-heat“-Anlage in Lechhausen

Die swa bauen direkt neben der Gasturbine in Lechhausen eine „Power-to-heat-Anlage“. Foto: Thomas Hosemann / swa
Die swa bauen direkt neben der Gasturbine in Lechhausen eine „Power-to-heat-Anlage“. Foto: Thomas Hosemann / swa

Die Stadtwerke Augsburg bauen in Lechhausen einen Tauchsieder namens „Power-to-heat“ – das bedeutet: Strom zur Wärme. Mit diesem Gerät zum Erhitzen von Wasser wollen die swa mehr Flexibilität für das Stromnetz. Überschüssiger Strom soll für die Fernwärme sinnvoll genutzt werden. Insgesamt investiert die swa 1,5 Millionen Euro in diesen Beitrag zur Energiewende.

von Alexandra Hetmann, Online-Redaktion

Mit einem überdimensionalen Tauchsieder wollen die Stadtwerke Augsburg (swa) das Stromnetz entlasten. Ein Tauchsieder ist ein Gerät zum Erhitzen von Wasser mit Hilfe elektrischer Energie. Überschüssiger Strom für die Fernwärme soll ebenso sinnvoll genutzt werden. „Power-to-heat“ heißt die Anlage, zu Deutsch: Strom zu Wärme. Sie entsteht derzeit direkt neben der Gasturbine der swa in Lechhausen. „Wir können damit flexibel auf Schwankungen im Stromnetz reagieren, das Netz stabilisieren und leisten so einen Beitrag zur Energiewende“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Klaus-Peter Dietmayer. Rund 1,5 Millionen Euro wird die Anlage kosten.

Windkraft und Photovoltaik erzeugen mehr Strom als vor 10 Jahren

Mit der Energiewende wird regenerative Energieerzeugung gefördert. Vor allem die Stromanteile aus Photovoltaik und Windkraft haben deutlich zugenommen. So wird heute doppelt so viel Strom aus Windkraft erzeugt wie vor zehn Jahren. Beim Sonnenstrom wird sogar 60 Mal so viel produziert. „Was vom Ansatz richtig ist, führt in der Praxis zu erheblichen Problemen, weil nach wie vor ein tragfähiges Gesamtkonzept für die Energiewende fehlt“, so Klaus-Peter Dietmayer. So entsteht mit dem Einspeise-Vorrang für erneuerbare Energie eine skurrile Situation: Weht der Wind und scheint die Sonne, dann ist mehr Strom vorhanden, als gebraucht wird und im Netz transportiert werden kann. Dann suchen die Netzbetreiber händeringend nach Verbrauchern, die schnell Leistung aus dem Netz nehmen. Etwa 1.000 Mal war das im vergangenen Jahr der Fall. Und dann gibt es sogar Geld dafür, wenn Strom auf Abruf verbraucht wird.

swa zeigt sinnvollen Einsatz von Strom auf

„Das ist nicht nur auf den ersten Blick eine verkehrte Energiewelt“, so der swa-Geschäftsführer, „umso wichtiger ist es, auf diese Situation richtig zu reagieren und den Strom nicht nur zu verbrauchen, sondern sinnvoll einzusetzen.“ Genau da setzt die „Power-to-heat“-Anlage der Stadtwerke Augsburg an. Sie ist quasi ein überdimensionaler Tauchsieder. Je nach Bedarf wird das heiße Wasser entweder direkt in das Fernwärmenetz der swa eingespeist oder für einen späteren Verbrauch im Wärmespeicher zwischengelagert. Die Anlage hat eine Leistung von 10 Megawatt, das entspricht etwa 10.000 haushaltsüblichen Tauchsiedern mit 1.000 Watt Leistung. Der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Strom in heißes Wasser liegt bei nahezu 100 Prozent. „Wichtig ist uns, dass keine Energie vernichtet wird“, so Klaus-Peter Dietmayer. Auf dem ersten Augsburger Energiekongress diskutierten die swa, Bürger und Politiker bereits über den Energieverbrauch und die Energiewende.

„Power-to-heat“-Anlage von Netzbetreibern honoriert

Die Anlage dient zur „Bereitstellung von negativer Sekundärregelleistung“, wie es fachsprachlich heißt. Und das macht eine zweite etwas seltsame Blüte der Energiewende deutlich. „Schon die Bereitstellung der Anlage, die Leistung aus dem Netz nehmen könnte, wird von den Netzbetreibern finanziell honoriert“, erklärt Dietmayer, „wir bekommen also Geld dafür, die Anlage bereitzuhalten, egal ob sie nun läuft oder nicht.“ In vier bis fünf Jahren ist sie durch die Erlöse refinanziert.

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