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B4B SCHWABEN: Herr Asam, welche Änderungen bei Steuern und Umlagen kommen ab Januar 2014 auf Letztverbraucher zu?
Anton Asam: Die gute Nachricht lautet: Die Regierung hat erkannt, dass etwas getan werden muss. Sämtliche Umlagen stehen derzeit auf dem Prüfstand. Trotzdem steigt zum 1. Januar 2014 die EEG-Umlage – von 5,27 auf 6,24 Cent netto pro Kilowattstunde (kWh). Die kommenden Entscheidungen der neuen Bundesregierung werden jedoch mittelfristig sicher zur ein oder anderen Änderungen bei Steuern und Umlagen führen und die Entwicklung des Strompreises somit beeinflussen.
B4B SCHWABEN: Wie kommen solche Preisentwicklungen zustande und warum?
Anton Asam: Dafür gibt es unterschiedliche Faktoren. Wir als Bürger subventionieren ja die Energiewende, zum Beispiel mit der EEG-Umlage: Sie treibt diese Preisentwicklung maßgeblich voran. Das Prinzip ist recht einfach. Die EEG-Umlage stellt sicher, dass die Erzeuger regenerativen Stroms für ihre Energie einen Preis oberhalb des Marktpreises erhalten. So wird die Produktion von sogenanntem Öko-Strom attraktiv für Hersteller und die Energiewende schreitet schneller voran. Die Mehrkosten liegen beim Stromverbraucher – der ja auch vom Umstieg auf regenerativen Strom profitiert, da dadurch die Umwelt geschont und weniger Rohstoffe verbraucht werden. Dass das Prinzip funktioniert, belegt ein Ökostromanteil in Deutschland von inzwischen 25 Prozent. Mittlerweile gibt es sogar immer mehr Länder, die unser Prinzip nachahmen.
B4B SCHWABEN: Gibt es hier Unterschiede zwischen gewerblichen und privaten Endverbrauchern?
Anton Asam: Grundsätzlich nein. Bei stromintensiven Unternehmen gibt es jedoch Möglichkeiten zu Vergünstigungen, die gesetzlich geregelt sind.
B4B SCHWABEN: An welchen Stellen kann man sich entsprechend informieren?
Anton Asam: Das Hauptzollamt bietet Informationen für Unternehmen zu den Themen Vergünstigungen, Subventionierungen und ähnlichem beim Stromverbrauch. Auch die Kundenbetreuer der swa stehen bei sämtlichen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzlich bieten wir 14 Broschüren für unterschiedliche Branchen sowie weitere Energieberatungsprodukte an.
B4B SCHWABEN: Welche Entwicklungen erwarten Sie mittel- und langfristig beim Strompreis? Ihr persönlicher Ausblick?
Anton Asam: Kurzfristig erwarte ich die Einführung von Änderungen durch die neue Bundesregierung, beispielsweise beim EEG-Gesetz und bei der Stromsteuer. Mittelfristig rechne ich mit einem Wandel des Markts hin zu einem Kapazitätsmarkt – was bedeutet, dass neben den Kilowattstunden auch die Leistung wieder relevanter wird. Die Dezentralität wird in der Region auf jeden Fall immer wichtiger. Dafür engagieren wir uns sehr stark mit dem Bau von dezentralen Kraftwerken hier vor Ort wie zum Beispiel dem Wasserkraftwerk am Hochablass oder den über 30 Blockheizkraftwerken in Augsburger Gebäuden. Wir geben dabei auch unseren Bürgern die Chance, sich an solchen Projekten zu beteiligen. Unser Bürgerkraftwerk ist ein aktuelles Beispiel und ein eingängiges Beispiel unseres Leitmotivs: von hier für uns. Für morgen.
Jetzt zum Strompreis: Der Börsenstrompreis (macht circa 20 Prozent des Endstrompreises aus) wird nach Einschätzungen weiter auf dem derzeitigem Niveau bleiben. Der von den Verbrauchern zu zahlende Strompreis wird durch weitere Abgaben und Steuern noch einige Jahre steigen. Die Früchte der Strom-Energiewende und des EEGs können wir vermutlich erst ab einem Zeitraum von zehn Jahren ernten, wenn viele PV- und Windanlagen nicht mehr von den Verbrauchern subventioniert werden müssen und diese Ökostrom erzeugen können, ohne dass dafür fossile Brennstoffe eingesetzt werden müssen.