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„Strecken zu Tode gespart“: Bayerische Regiobahn rechnet mit Deutscher Bahn ab
Zugverkehr

„Strecken zu Tode gespart“: Bayerische Regiobahn rechnet mit Deutscher Bahn ab

Arnulf Schuchmann, vorsitzender Geschäftsführer bei BRB. Foto: BRB
Arnulf Schuchmann, vorsitzender Geschäftsführer bei BRB. Foto: BRB

Die Unzufriedenheit mit der Schieneninfrastruktur besteht nicht nur auf Seiten der Fahrgäste. Auch von Betreibern wie der Bayerische Regiobahn gibt es nun öffentlich scharfe Kritik.

Marode Infrastruktur, defekte Weichen, gestörte Signale, Langsamfahrstellen wegen Hitze im Sommer, Feuchtigkeit im Herbst, Kälte und Schnee im Winter sowie Wechsel zwischen warm und kalt im Frühling: Ein Auszug aus der Mängelliste welche die BRB der DB Netz ausstellt. „So kann kein geregelter Zugbetrieb stattfinden“, schimpft BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann. Er macht die DB Netz AG nun publik für langfristige Störungen, Zugausfälle, große Verspätungen und kurzfristige Schienenersatzverkehre verantwortlich.

BRB-Chef platzt der Kragen wegen neuer DB-Entscheidung

Auslöser für die Schelte ist der jüngste wegen Fahrdienstleitermangels aufseiten der DB zwischen Ingolstadt und Augsburg. Ab Freitag, den 7. Juli, bis voraussichtlich Sonntag, den 23. Juli 2023, werde nur noch im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Folge für die BRB: Es fallen Züge aus, der Schienenersatzverkehr sei nicht gesichert und wie es weitergehen soll, bleibe ungeklärt. „Hätte die DB Netz vorausschauend investiert und die Strecken nicht zu Tode gespart, hätten wir das Problem nicht, weil dort dann längst elektronische Stellwerke verbaut wären“, poltert der BRB-Geschäftsführer.

BRB-Geschäftsführer zählt Investitionsstrategie der Politik an

Es mangele am unbedingten Willen und seit langem am nötigen Geld, und zwar bei DB Netz AG und in der Politik. Stattdessen werde weiterhin nur der gröbste Schaden beseitigt, eine langfristige Strategie sei nicht zu erkennen, bemängelt Schuchmann: „Und die Zugausfälle kosten uns viel Geld. Keine Zugfahrt, kein Geld, so einfach macht man es sich im Umgang mit uns“, erklärt Schuchmann. Die Konsequenzen bekomme die Bayerische Regiobahn bereits zu spüren. „Als Folge haben wir unzufriedene Fahrgäste, die ihre durchaus berechtigte schlechte Laune an unseren Fahrpersonalen auslassen und unsere Betriebsplaner kommen kaum noch hinterher mit Umplanen und somit ist eine ordentliche Fahrgastinformation nicht mehr zu schaffen. Außerdem telefonieren wir uns die Finger wund, um Busunternehmen zu finden, die ersatzweise für uns fahren, was schier unmöglich ist, weil auch die Personalprobleme haben“, ärgert sich der BRB-Chef.

BRB legt Volatilität im Zugverkehr offen

Und fast täglich kämen neue Hiobsbotschaften hinzu. Es sei für ihn „kein Wunder“, dass die Zugbetreiber Personalprobleme haben, da „doch keiner mehr in der Branche arbeiten“ wolle. Das Image sei schlecht und auch keine Besserung in Sicht. Das schonungslose Fazit des erzürnten BRB-Geschäftsführers: „Es braucht nicht mal mehr einen Streik, um den Zugverkehr in Teilen lahmzulegen, da genügen schon kranke Mitarbeitende!“

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