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Abhängigkeiten in den Osten der Welt beuteln die bayerisch-schwäbische Wirtschaft. Das geht aus dem IHK-Konjunkturklimaindex hervor. Im Vergleich zum Jahresbeginn 2022 sinkt dieser um 15 auf 110 Punkte. Der Ukraine-Konflikt und die anhaltende Null-Covid-Politik Chinas verschärfen Effekte, die bereits aus der Corona-Krise hervorgingen. Materialvorräte sind knapp und im Preis steigend, während Energieversorgung zunehmend kostspieliger sowie ungewiss wird. Doch den Höhepunkt haben diese Herausforderungen voraussichtlich noch nicht erreicht. Denn der Handel am Hafen von Shanghai steht weiter still.
„Der größte Containerhafen der Welt befindet sich seit ungefähr sieben Wochen im Lockdown. Warenabfertigung und Frachtverkehr sind dort seither kaum bis gar nicht möglich. Dies könnte erhebliche negative Folgen für den internationalen Handel bedeuten. Aktuell sind diese noch nicht ersichtlich, doch in den kommenden Wochen und Monaten ist zu befürchten, dass dieser Stillstand die derzeitige Situation nochmals verschlechtern wird“, warnt Dr. Marc Lucassen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben. Auch deshalb herrscht unter den 800 befragten Unternehmen Pessimismus vor.
Trotz Kriegsausbruch und wirtschaftlichen Engpässen entspreche die aktuelle Geschäftslage nicht dem Ausblick in die Zukunft. Während 89 Prozent der bayerisch-schwäbischen Betriebe diese als befriedigend oder sogar gut einschätzen, nehmen die Sorgen branchenunabhängig zu. Dr. Marc Lucassen weiß diese Diskrepanz einzuordnen: „Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise, die sich deutlich in Chinas Null-Covid-Politik zeigen und die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine überlagern und verstärken sich. Diese starke Wechselwirkung führt zu einer spürbaren Verschlechterung der Erwartungen.“
Doch diese Befürchtungen haben reelle Gründe. 80 Prozent der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen sehen sich gezwungen ihre Verkaufspreise anzuheben. Damit wird auch die Inlandsnachfrage zum Risiko.
Für IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton sind die Lösungsansätze für eine Verbesserung der Situation klar: „Energieversorgung sichern, Lieferketten stabilisieren, Fachkräftesicherung anpacken und den europäischen Binnenmarkt endlich vollständig realisieren – die Handlungsfelder für mehr wirtschaftlichen Optimismus liegen auf dem Tisch.“ Er lasse sich trotz der widrigen Umstände nicht die Zuversicht nehmen. Dies erkenne er auch in der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft aufgrund der Investitionsbereitschaft wieder: „Corona und die damit verbundene Ungewissheit hat den Mittelstand weit mehr gelähmt als es die jetzige Situation tut. Die Unternehmen wissen dass es schwierig wird, sind aber dennoch bereit zu investieren. Wenn das nicht Optimismus ist, was dann?“