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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Was hat Sie dazu bewegt, zur Andreas Schmid Logistik zu wechseln?
Alessandro Cacciola: Die spannende Aufgabe, aus einem sehr gut etablierten Augsburger Traditionsunternehmen mehr zu machen und es in die Zukunft zu bringen. Vor allem möchte ich die Andreas Schmid Logistik digitaler aber auch internationaler machen und dabei die traditionellen familiären Werte des Unternehmens beibehalten.
Wie ist die Wahl auf Sie als neuer Vorstand der Andreas Schmid Logistik gefallen?
Ich habe BWL mit Fokus auf Spedition, Transport und Logistik studiert und war seit dem auch immer in der Logistik tätig. Sehr schnell bin ich im Laufe der Karriere aufgrund meiner Internationalität eben auch weltweit eingesetzt worden und hatte dadurch die Möglichkeit viel in Europa und danach auch global tätig sein zu dürfen. Zu dieser Zeit habe ich erst den europäischen und dann den weltweiten Vertrieb der Firma DACHSER geleitet. Ein solches Tätigkeitsfeld stellt einen immer wieder vor ganz neue fachliche, aber auch kulturelle Herausforderungen, gibt einem im Gegenzug aber ganz viel zurück. Dazu zählen viele wertvolle Begegnungen mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und der Umgang mit ganz unterschiedlichen Problemstellungen. Das erweitert den eigenen Horizont in vielerlei Hinsicht.
Das MBA- Studium im Bereich Change Management & Leadership, welches ich in der Zwischenzeit abgeschlossen habe, rundet das Profil natürlich noch weiter ab. Mit diesem Profil habe ich wohl sehr gut in die Vorstellungen von Inhaber Alfred Kolb gepasst, der auf der Suche nach einem neuen Vorstand mit eben diesen Voraussetzungen war, um das Unternehmen weiterzuentwickeln
Sie stehen seit Januar 2019 an der Spitze des Unternehmens. Was haben Sie seither erlebt?
Das war eine sehr spannende Zeit mit intensiven Arbeitstagen, viel neuem Input und abwechslungsreichen Aufgaben. Ich habe die ersten Monate außerdem als sehr erfüllend erlebt, weil ich sehr viele der Mitarbeiter kennen und schätzen gelernt habe, die mich direkt in den familiären Kreis des Unternehmens aufgenommen haben.
Auch Augsburg, von dem ich leider noch nicht sehr viel gesehen habe, habe ich schon jetzt lieben und schätzen gelernt. Das reicht von dem ganz besonderen, schon fast südländischen Flair der Innenstadt mit den vielen Straßencafés über den Stadtmarkt, der in meinen Augen etwas ganz besonderes ist, hin zu den Besuchen beim FCA und der spannenden Play-Off Runde bei den Panthern.
Was genau sind Ihre Aufgaben?
Ich habe ein sehr weites Aufgabenspektrum. Das umfasst im Wesentlichen die Bereiche Spedition, Logistik, Vertrieb und Marketing. (Was Alessandro Cacciola hier genau vor hat lesen Sie im nächsten Interview.) Ganz wichtig ist aber auch die generelle Mitarbeiterentwicklung und die Förderung von jungen Talenten. Es sind nun mal die Menschen, die ein Unternehmen erfolgreich machen und eben nicht allein der oder die Manager, die am Ruder stehen. Wir werden und wir wollen alles daran setzen, in diesem Bereich, der zweifelsohne der Wichtigste für uns als Andreas Schmid, aber auch logischerweise für uns als Dienstleister ist, eine deutliche Vorreiterrolle einzunehmen. Wir wollen nicht nur über Personalentwicklung sprechen, sondern dieses auch durchführen und unserer Verantwortung gerecht werden.
Was raten Sie jungen Führungskräften?
Gerade wenn man neu in einer Führungsposition ist, muss man trotz der vielen Aufgaben unbedingt „cool“, besonnen und – ganz wichtig – authentisch bleiben! Ich bin beispielsweise gerade dabei, mir und meinem Umfeld das nötige Set-up zu geben und das braucht eben auch ein bisschen Zeit und Geduld. Meine Arbeitstage beginnen zurzeit früh und enden recht spät. Aber das gehört eben auch dazu und es ist sicherlich normal, am Anfang die extra Meile gehen zu müssen. Wichtig ist es allerdings, alles so zu strukturieren, dass die Aufgaben entsprechend klar sind und die jeweiligen Mitarbeiter ihren aktiven Teil zur Zielerreichung beitragen können. Dies schafft ein besseres Verständnis, eine gesteigerte Performance und motiviert jeden Einzelnen. Nur so weiß jeder Mitarbeiter am Ende des Tages, was er selbst mit seinem ganz eigenen Einsatz für einen Wertebeitrag zum großen Ganzen geleistet hat. Eine bessere Motivation gibt es meiner Einschätzung nach nicht.
Neben dem wirtschaftlichen und strukturellen Know-how ist in einer Führungsposition aber auch die emotionale Intelligenz ein ganz entscheidender Faktor. Gerade in Deutschland ist es oft noch so, dass Menschen im schlimmsten Fall ausschließlich wegen ihrer fachlichen Kompetenzen eine Führungsrolle übertragen bekommen, aber eventuell zu wenig soziale Kompetenz aufweisen. Folglich können sie der Rolle des „Leaders“ nicht gerecht werden. Dies führt dann zwangsläufig zu einem Konflikt, da die Führungskraft sich eventuell selbst gar nicht wohl in der Rolle fühlt und die Mitarbeiter ihren Vorgesetzen nicht akzeptieren werden. Da muss unbedingt aufgewacht, umgedacht und der Fokus geändert werden!