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Sandra Peetz-Rauch: „Meine ersten Wochen in der Stadtsparkasse waren Detektivarbeit“
Interview

Sandra Peetz-Rauch: „Meine ersten Wochen in der Stadtsparkasse waren Detektivarbeit“

Die neue Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Augsburg, Sandra Peetz-Rauch. Foto: SSKA
Die neue Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Augsburg, Sandra Peetz-Rauch. Foto: SSKA

Sandra Peetz-Rauch ist seit einigen Monaten die neue Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Augsburg. Im Interview zieht sie ein erstes Fazit und verrät, warum sie zunächst eine „Detektivin“ sein musste, um in der neuen Position durchzustarten.

B4BSCHWABEN.de: Frau Peetz Rauch, wie lautet Ihr Fazit für die ersten Monate als neue Vorstandsvorsitzende der SSKA?

Sandra Peetz-Rauch: Ich habe ein sehr gut aufgestelltes Haus übernommen und bin dankbar es auf dem Weg in die Zukunft (mit) zu steuern, zu begleiten und Verantwortung zu übernehmen. Innerhalb dieses Teams bin ich wirklich begeistert, mit welchem Engagement und Einsatz die Stadtsparkasse Augsburg arbeitet.

Wie sind Sie in dieses Team eingestiegen?

Mir war es wichtig, in den ersten Wochen alle Mitarbeitenden mindestens einmal persönlich zu treffen. Das habe ich geschafft. Ebenfalls wichtig war es mir, dass es viel Raum für Feedback und Ideen gibt. Auch das ist uns gut gelungen. Ich bezeichne meine ersten Wochen immer als „Detektivarbeit“. Denn ich versuche in alle Vorgänge und Abläufe reinzukommen und gleichzeitig zu prüfen, wo es Optimierungsmöglichkeiten gibt.

Welche Themen beschäftigen Sie dabei am meisten?

Es gibt viele Themen, die ich angehen möchte. Die wichtigsten sind die Digitalisierung, Unternehmenskultur und Nachhaltigkeit. Dazu haben wir einen eigenen Bereich gegründet, der sich ausschließlich um diese drei Themen kümmert. Die Umsetzung ist ein langfristiger Prozess über mehrere Jahre. Kurzfristig geht es für mich weiter darum, das Haus und die Menschen näher kennenzulernen und für Transparenz und Wertschätzung zu Sorgen. Dazu haben wir zum Beispiel einen Video-Podcast des Vorstands ins Leben gerufen.

Sie haben bereits einiges an Erfahrung in der Sparkassen-Welt sammeln können. Was ist Ihre wichtigste Erkenntnis?

Ich lege meinen Entscheidungen eine kundenzentrierte Denkweise zugrunde. Denn damit bin ich bisher sehr gut gefahren. Meine Erwartung ist, dass dies auch die Basis bei den Kolleginnen und Kollegen im Haus ist. Als „Konsequenz“, wenn Sie so wollen, müssen alle Mitarbeitenden im Haus wissen, wie ihr Job dazu beiträgt, die Stadtsparkasse Augsburg attraktiver für unsere Kundinnen und Kunden zu machen.

Dabei ist die SSKA ja nicht Ihre erste Sparkasse. Ursprünglich kommen Sie aus dem hohen Norden, nämlich Wesermünde. Weshalb der Wechsel nach Schwaben?

Ich wurde angesprochen, ob ich es mir vorstellen könnte, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Augsburg zu werden. Das konnte ich, wie Sie am Ergebnis sehen. Im anschließenden Bewerbungsprozess hat der Verwaltungsrat dann entschieden und mich zur Vorstandsvorsitzenden bestellt. Und Augsburg ist mindestens genauso schön wie Wesermünde.

Was ist die größte Herausforderung, der Sie sich in der neuen Position stellen müssen?

Es gibt viele Herausforderungen. Wir müssen die Digitalisierung weiter vorantreiben. Ich plane, die digitalen Kanäle der Sparkasse weiter auszubauen und neue Trends wie KI oder das Web 3.0 zu nutzen. Dabei ist es aber essentiell, die DNA der Sparkasse zu erhalten. Sprich persönliche und individuelle Beratung wird es vor Ort weiterhin geben. Aber auch der Fachkräftemangel macht vor der SSKA nicht halt. Wir arbeiten deshalb daran, unser Recruiting auszubauen und unsere Arbeitgeberattraktivität zu steigern.

Wenn alles nach Ihren Vorstellungen klappt: Wo steht die SSKA dann, in, sagen wir, fünf Jahren?

Wir sind DER Finanzdienstleister in der Region Augsburg und Friedberg und wollen Marktführer bleiben. Mit einer Bilanzsumme von rund acht Milliarden Euro und unserer guten Ertragslage sind wir für die Zukunft bestens aufgestellt. In fünf Jahren haben wir in diesem Szenario außerdem die digitale Transformation gemeistert und uns auch in Sachen Nachhaltigkeit weiterentwickelt.

Sie sind die erste Frau, die in der Geschichte der SSKA das Amt als Vorstandsvorsitzende bekleidet. Haben Sie den Eindruck, es werden besondere Anforderungen an Sie gestellt?

Meiner Meinung nach spielt das Geschlecht keine Rolle, sondern die Aufgaben und die Verantwortung, die die Menschen tragen. Das ist meiner Erfahrung nach übrigens in der gesamten Finanzgruppe der Sparkassen so. Wer sich im Bewerbungsverfahren am qualifiziertesten zeigt, bekommt die Stelle – egal, ob Mann oder Frau. Aber ich bin froh, dass sich immer mehr Frauen trauen, sich auf Führungspositionen und Schlüsselstellen zu bewerben.

Derzeit befindet sich Deutschland in einer finanziell herausfordernden Lage. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Die Inflation hat sich in den vergangenen Monaten etwas entspannt. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Herausforderungen mehr gibt. Wenig Wohnraum, höhere Kreditzinsen und steigende Baukosten dürfen nicht unterschätzt werden. Und nicht zuletzt auch geopolitische Ereignisse – Stichwort Ukraine-Krieg – belasten die Region. Die Auswirkungen auf Lieferketten und Energiepreise bekommen wir und unsere Unternehmenskunden zu spüren.

Was raten Sie Unternehmen, die sich die Frage stellen, ob sie sich größere Investitionen überhaupt noch leisten können?

Es ist wichtig, dass sich Unternehmen realistische und ausgewogene Strategien überlegen, welche Investitionen sinnvoll und umsetzbar sind. Wenn das Geschäftsmodell und die finanziellen Kennzahlen stimmen, gibt es auch immer Wege für eine Zusammenarbeit mit der SSKA.

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