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Raus aus dem Corona-Lockdown: Augsburger Hotels entwickeln Plan
Lock-Down-Exit-Strategie

Raus aus dem Corona-Lockdown: Augsburger Hotels entwickeln Plan

Das Hotel Drei Mohren hat wegen der Corona-Krise keine Übernachtungsgäste mehr. Foto: B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN

Keine Gäste, kein Umsatz. Das wollen Augsburgs Hoteliers nicht einfach hinnehmen. Sie erarbeiten kurzer Hand ein eigens Konzept zum Lock-Down-Exit.

Die Hoteliers Simone Kink (Parkhotel Schmid/Adelsried), Christian Dreisbach (Best Hotels/Bayern), Andreas Schön (Hotel Alpenhof/Augsburg) und Theodor Gandenheimer (Drei Mohren Hotel/Augsburg) stehen vor dem selben Problem: Ihre Hotels und Gastronomiebereiche sind dank Corona geschlossen. Gemeinsam haben sie sich nun an die Lösung des Problems für ihre Betriebe gemacht. Das Ergebnis ist ein mögliches Lock-Down-Exit-Scenario von und für Bayerischen Hoteliers.

Nicht jedes Hotel ist gleich gefährlich

Die Verfasser des Konzeptes machen in ihrem Paper zu Anfang klar: Die Gefahren in Hotellerie mit und ohne Veranstaltungsbereich, Gastronomie und vor allem Bars/Clubs müssen differenziert betrachtet werden Zudem kann keiner der Maßnahmen erfolgreich sein, wenn Hotels und Gastronomien keinen entsprechenden Hygienekatalog für Gäste und Mitarbeiter garantieren.

Hygiene für Hotel-Personal und Gäste

Darin festgehalten sind beispielsweise, welche Ausrüstung das Personal nun zusätzlich benötigt. Darunter Mund-Nasen-Schutz (Community-Masken) und eventuell Einweghandschuhe im Housekeeping sowie ein Spuckschutz am Empfang. Zudem brauche es Desinfektionsspender an allen Zu-und Ausgängen. Wie für das Personal gilt auch für die Gäste: Aufenthalt in öffentlichen Bereichen nur mit Mundschutz, maximal 2 Personen gleichzeitig im Aufzug, Abstandspunkte und die Kennzeichnung von überschneidungsfreien Laufwege beachten. Bezahlt werden solle möglichst kontaktlos, das Frühstück nur per Room Service serviert.

Tagungen mit bis zu 50 Personen

Aber auch für die Tagungs- und Gastronomieräume haben die Hoteliers Ideen: Meetings und Tagungen bis 50 Personen sollen möglich sein, wenn Mindestabstände gewährt werden können. Dafür brauche es einen Raum in einer zu definierenden Mindestgröße. Pro Tisch dürfe außerdem nur eine Person sitzen oder stehen. Kaffeepause müssten in separate Bereiche verlegt werden. Ähnliches sei für private Familienfeiern bis 10 Personen realisierbar. Diese könnten in einem separaten Bankettraum erfolgen, ebenfalls in einer entsprechenden Größe. Die Hoteliers können sich zudem eine zeitliche Staffelung der Gruppengröße vorstellen.

Restaurantbetrieb: 2 Meter Abstand zum Nebentisch

Mit maximal 30 Gästen und 2 Meter Abstand zum Nachbartisch, sei auch ein Restaurantbetrieb denkbar. Pro Tisch dürfen wiederum nur 2 Personen, bei Familien aus dem selben Haushalt bis zu 6, sitzen. Nach Möglichkeit ein separater Eingang und Ausgang gewähre weiter Sicherheiten. Für die Außengastronomie schlagen die Verfasser ein Maximum von 50 Personen vor, solange die Abstände gewährt werden können. Um die Interaktion mit dem Servicepersonal zu minimieren, wären auch reine „self service“ Konzepte eine Lösung.

Konzept wird auch politisch diskutiert

Aufgegriffen wurde das Konzept auch von der Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung, eine von Deutschlands größten Fachzeitschriften. Auf Nachfrage unserer Redaktion berichtet Theodor Gandenheimer außerdem, dass die Strategie mit den Kollegen in München, der Munich Hotel Alliance (28 Münchener Hotels), dem Bayerischen Wirtschaftsministerium vorgestellt werde. Die DEHOGA Baden-Württemberg (Verband für Hotellerie und Gastronomie) habe ebenfalls Interesse bekundet und wolle das Konzept in ihre Präsentation für die Baden-Württembergische Regierung miteinfließen lassen. Zudem wurde der Vorschlag an MdB Volker Ullrich weitergeleitet. Die Verantwortlichen hoffen, dass es so nun auch in Berlin Gehör findet.

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