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von Isabell Walter, Online-Redaktion
Um dem Fachkräftemangel im sozialen Bereich entgegenzuwirken, wird häufig Personal aus dem EU-Ausland angeworben. Da die Integration nicht immer reibungslos klappt, hat Papilio e.V. spezielle Integrationskurse ins Leben gerufen. Damit soll verhindert werden, dass die pädagogische Arbeit auf der Strecke bleibt. Erst kürzlich ist in Augsburg der erste Kurs mit elf Teilnehmerinnen aus Spanien, Polen und Bulgarien gestartet.
Bei einem Sprachkurs, der speziell auf pädagogische Belange ausgerichtet ist, vertiefen sie ihre Deutschkenntnisse
Die Teilnehmerinnen freuen sich über die Chance, die ihnen Papilio bietet. „Jetzt habe ich eine Perspektive“, freut sich eine junge Spanierin, „ich kann endlich wieder mit Kindern arbeiten.“ Das Besondere an dem Integrationskurs, den Papilio in Kooperation mit der spanischen Personalagentur Xpania und den Kinderzentren Kunterbunt anbietet: Die EU-Fachkräfte werden bei ihrem Neustart in Deutschland nicht allein gelassen. Sie nehmen alle bei Papilio in Augsburg an einem dreimonatigen Integrationskurs teil, bei dem sie unter anderem die Grundlagen der Elementarpädagogik in deutschen Kindertagesstätten kennenlernen. Bei einem Sprachkurs von Business Languages Augsburg vertiefen sie ihre Deutschkenntnisse mit einem auf pädagogische Belange ausgerichteten Sprachkurs. Zudem erhalten sie Einblicke in das Papilio-Programm. Schließlich werden den EU-Erzieherinnen in ihrer neuen Heimat Wohnungen vermittelt.
Die Kinderzentren Kunterbunt hoffen auf eine Förderung seitens der EU
„Es darf uns nicht nur um die Quantität des Personals in der Kinderbetreuung gehen“, sagt Papilio-Geschäftsführerin Heidrun Mayer, „wir müssen auch die Qualität im Blick haben.“ Die Kinderzentren Kunterbunt nehmen dafür gerne Geld in die Hand, obwohl solche Projekte bei der Anwerbung von EU-Erzieherinnen nicht vorgeschrieben sind. „Uns ist es wichtig, dass die Erzieherinnen, die zu uns kommen, fachlich alle hoch qualifiziert sind und zusätzlich auch mit den Spezifika des deutschen Bildungssystems vertraut gemacht werden“, sagt Björn Czinczoll, der Geschäftsführer der Kinderzentren Kunterbunt. Ihn freut besonders die Partnerschaft mit Papilio. Der Kurs kostet pro Person rund 1.500 Euro, deshalb hoffen die Kinderzentren Kunterbunt auf eine Förderung seitens der EU.
Die EU-Erzieherinnen erhalten alle unbefristete Arbeitsverträge
„Wir sind es unseren Kindern schuldig, dass wir dem Personalmangel qualifiziert begegnen“, betont Heidrun Mayer, geschäftsführende erste Vorsitzende von Papilio e.V. Die EU-Erzieherinnen erhalten von den Kinderzentren Kunterbunt unbefristete Arbeitsverträge und werden nach Tarifvertrag entlohnt. Sie werden nach ihrem Kurs in Vollzeit in Münchner Einrichtungen der Kinderzentren Kunterbunt tätig sein. Bei Papilio hofft man, dass künftig auch andere Träger in solche Kurse investieren. Nur so könne man Konflikten vorbeugen, die bei der Integration von EU-Erzieherinnen mitunter entstehen können, betont Heidrun Mayer.