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Die sportliche Vita von Bill Peters liest sich wie ein Erfolgsroman. NHL-Stationen, Weltmeistertitel, Auszeichnungen im Juniorenbereich. Doch seit 2019 haftet ein dunkler Schatten an seinem Namen. Rassismusvorwürfe, die Jahre später ans Licht kamen, beendeten abrupt seine Karriere bei den Calgary Flames. Heute, rund sechs Jahre später, erhält Peters bei den Augsburger Panthern eine zweite Chance.
Die Augsburger Panther, sportlich auf der Suche nach einem Neuanfang, gehen mit der Verpflichtung von Peters einen mutigen Weg. Sportlich bringt der 60-jährige Kanadier unbestrittene Expertise mit: Peters war unter anderem Headcoach der Carolina Hurricanes, stand mit den Calgary Flames beim NHL All-Star Game hinter der Bande und holte als Trainer der kanadischen Nationalmannschaft WM-Gold. Auch jüngst überzeugte er als Finalist beim „Coach of the Year“-Award in der kanadischen WHL.
Doch bei aller sportlichen Kompetenz bleibt ein Bruch in der Biografie: 2009 soll Peters gegenüber einem afrokanadischen Spieler rassistische Ausdrücke verwendet haben – ein Vorfall, der erst zehn Jahre später öffentlich wurde und 2019 zu seinem Rücktritt führte. Peters bekannte sich zu den Vorwürfen und zog sich vollständig aus der NHL zurück. Was folgte, war ein persönlicher Reifeprozess, dokumentiert durch Schulungsprogramme bei „Shades of Humanity“ sowie ein Zertifikatskurs der Cornell University zu Diversität und Inklusion.
Maximilian Horber, Geschäftsführer der Panther, betont, dass die Entscheidung für Peters nicht leichtfertig fiel: „Toleranz, Diversität und Gleichberechtigung sind für uns nicht verhandelbar. Bill musste uns nicht nur sportlich, sondern auch menschlich überzeugen.“ Es sei nicht nur ein Trainervertrag, den der Club abgeschlossen habe – sondern eine Verpflichtung zur kontinuierlichen kulturellen Weiterentwicklung.
Ein solcher Schritt ist auch wirtschaftlich nicht ohne Kalkül. Die PENNY DEL befindet sich im Spannungsfeld zwischen sportlicher Professionalisierung und wachsendem gesellschaftlichem Druck, klare Haltung zu zeigen. Sponsoren, Fans und Medien erwarten mehr als nur Ergebnisse auf dem Eis. Die Verpflichtung von Peters könnte dabei auch als Signal gelesen werden: dass ein Comeback möglich ist – aber nur mit echter Aufarbeitung.
Für Peters selbst ist das Engagement in Augsburg mehr als ein weiterer Job: „Ich habe intensiv daran gearbeitet, meine früheren Gedanken und Handlungen zu verstehen. In der Kabine möchte ich ein sicheres Umfeld für alle schaffen“, so der Kanadier. Die Panther setzen auf einen Mann, der sowohl sportlich als auch persönlich liefern muss.