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Neue Uniklinik Augsburg soll Wirtschaftsregion stärken
Neubau

Neue Uniklinik Augsburg soll Wirtschaftsregion stärken

Die Uniklinik Augsburg und der neue Medizin-Campus von oben. Foto: Bernd Ulrich Wagner
Die Uniklinik Augsburg und der neue Medizin-Campus von oben. Foto: Bernd Ulrich Wagner

Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber und die Uniklinik erhoffen sich durch den Neubau Impulse für die Region. Was das bedeutet und was der aktuelle Stand in dem Großprojekt ‚neue Uniklinik‘ ist.

Der Neubau der Uniklinik ist beschlossene Sache und nimmt langsam Fahrt auf. Der Augsburger Stadtrat hat am Donnerstag einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung das Projekt mit hoher Priorität begleiten soll. Zudem sollen die entsprechenden Bauleitplanverfahren eingeleitet werden, um das Baurecht vorzubereiten. Laut Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) geht es bei dem Neubau zum einen um Spitzenmedizin und die Versorgung der Bevölkerung. Zum anderen sollen von der neuen Uniklinik Impulse in die Region Augsburg und Schwaben ausgehen und neue Wirtschaftsfelder entwickelt werden.

Gründerzentrum für die neue Uniklinik Augsburg

Auch Richard Goerlich, Leiter der Stabsstelle Kommunikation der Uniklinik Augsburg, sieht eine große Bedeutung des Neubaus für die Wirtschaftsregion. „Die Uniklinik Augsburg soll und wird maßgebliche Effekte auf die Wirtschaft in Augsburg haben“, sagt er. Zwar könne man nicht vorhersagen, was alles entstehen wird. Die Uniklinik arbeite aber derzeit an einem Gründerzentrum. Weiter hofft er, dass sich Unternehmen aus der Medizinbranche im Großraum Augsburg ansiedeln und dadurch neue Arbeitsplätze entstehen werden. Auch würden von dem Neubau voraussichtlich auch regionale Bauunternehmen profitieren. Weiter sollen durch die Uniklinik neue Studienplätze geschaffen werden, wodurch junge Menschen in die Region kommen, die diese mitprägen werden.

Wo soll der Neubau der Uniklinik Augsburg entstehen?

Die Gesamtfläche für den Neubau des Universitätsklinikums Augsburg beträgt 142.600 Quadratmeter. Im Sommer haben sich die Stadt, das Uniklinikum, die Regierung von Schwaben und der Freistaat Bayern auf eine Fläche im Westen des alten Gebäudes, Richtung Westheim und Stadtbergen, geeinigt. Vor allem der Faktor Zeit spielt bei der Entscheidung laut Annette Bubmann, stellvertretende Leiterin des staatlichen Bauamts in Augsburg, eine große Rolle: Bei dem alternativen Standort im Osten müssten erst bestehende Gebäude wie das Schmerzzentrum abgerissen und an anderer Stelle neu gebaut werden – vermutlich sowieso auf der West-Fläche. Dort ist nichts bebaut, allerdings wird der heutige Patientenpark der neuen Uniklinik weichen müssen. Außerdem ist eine Änderung des Bebauungsplans notwendig.

Die neue Uniklinik Augsburg soll in circa 15 Jahren fertig sein. Der Neubau soll im Westen der heutigen Uniklinik entstehen. Foto Bernd Ulrich Wagner
Die neue Uniklinik Augsburg soll in circa 15 Jahren fertig sein. Der Neubau soll im Westen der heutigen Uniklinik entstehen. Foto Bernd Ulrich Wagner

Laut Goerlich ist für die Uniklinik auch die Nähe zum neuen Medizin-Campus wichtig. Durch den Neubau im Westen sollen die Fakultät und die Uniklinik direkt verbunden werden. „Wir sehen die Uniklinik Augsburg nicht mehr als reines Krankenhaus, sondern auch als eine Art Lebensraum für rund 8.000 Mitarbeitende aus den Bereichen Forschung, Lehre und Versorgung“, sagt Goerlich.

Warum ist der Neubau der Uniklinik Augsburg nötig?

Aus Sicht des Universitätsklinikums ist der Neubau alternativlos, obwohl das Gebäude erst in den 1980er Jahren eröffnet wurde. „Der Verschleiß der Technik ist so groß, eine Sanierung wäre dadurch so teuer, dass wir das gar nicht beziffern könnten“, sagt Richard Goerlich, Leiter der Stabsstelle Kommunikation an der Uniklinik. Zudem sei eine Sanierung während des laufenden Betriebs eine zu große Belastung für die Patienten und Mitarbeitenden. Denn die Hälfte aller Patienten mit körperlichen Erkrankungen in Schwaben werde in der Augsburger Uniklinik behandelt. „Wir wollen und werden das Risiko nicht eingehen, Einschränkungen in der Patientenversorgung zu haben“, stellt Goerlich klar.

Neue medizinische Strategie

Des Weiteren will die Uniklinik im Neubau eine andere medizinische Strategie fahren: „Wir wollen künftig auch baulich eine strikte Trennung von akuter und elektiver Medizin“, erklärt Goerlich. Konkret heißt das, dass alle Notfälle von der Aufnahme bis zur Versorgung und OP in einem eigenen Gebäude behandelt werden sollen.

Laut Goerlich wird es im Neubau nicht mehr Betten geben. Im Gegenteil: Durch die zunehmend ambulante Medizin sollen dann die Betten um 50 bis 80 reduziert werden. Aktuell hat das Universitätsklinikum 1.550 Betten.

Zeitplan und Kosten für Neubau der Augsburger Uniklinik

Laut Oberbürgermeisterin Weber muss die Stadt nun das Baurecht schaffen und eine Baugenehmigung erteilen. „Der Neubau wird planungsrechtlich intensiv, das ist klar“, sagt Weber. Vor allem der Natur- und der Lärmschutz, aber auch die Verkehrsführung gelte es hier zu klären. Eine wichtige Rolle spiele hier die vorausschauende Kommunikation mit der Bevölkerung und den angrenzenden Gemeinden.

Bis Ende des kommenden Jahres will das staatliche Bauamt in Augsburg laut seiner stellvertretenden Leiterin Annette Bubmann den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan fassen. 2026 soll dann ein interdisziplinärer Realisierungswettbewerb stattfinden. Ziel: Ein erster Entwurf für den Neubau, der dann schon in den Bebauungsplan einfließen soll. Nach der Planungsphase wird der Bau dann EU-weit ausgeschrieben.

Fest steht laut Baumann bereits, dass der Neubau niedrige Bereiche haben wird, aber auch solche, die bis zu neun Stockwerke hoch sind – allein schon wegen des Hubschrauberlandeplatzes. In rund 15 Jahren – also bis Ende der 2030er Jahre – soll der Neubau nach derzeitigem Plan fertig sein. Das alte Gebäude solle nach aktuellem Stand dann abgerissen werden.

Dazu, mit welchen Kosten für den Neubau zu rechnen ist, wollte Bubmann keine Angaben machen. „Wir können noch nichts dazu sagen, es ist noch zu früh“, sagt sie. Die Kosten trägt der Freistaat Bayern.

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