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Themen wie Baukostensteigerung, höhere Kreditzinsen und Unsicherheiten bei Fördergeldern betreffen den Immobiliensektor in ganz Deutschland. Nun zwingt dies auch die Wohnbaugruppe Augsburg zur Anpassung ihrer strategischen Ziele. „Unsere Wohnbaugruppe Augsburg ist seit 95 Jahren eine feste Größe und verlässliche Vermieterin in unserer Stadt und sieht sich nun unerwartet mit Herausforderungen konfrontiert, mit denen noch vor einem Jahr nicht zu rechnen war“, erklärt Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Wohnbaugruppe Augsburg Eva Weber und fügt hinzu: „Die umfangreiche Bautätigkeit der letzten Jahre lässt sich daher nicht mehr in gleichem Maße weiterführen. Wirtschaftliche Stabilität ist für mich aber unabdingbar, damit die Wohnbaugruppe auch künftig ihren Auftrag erfüllen kann.“
Davon betroffen sei insbesondere das Neubauprogramm. Der Baustart von vier geplanten Vorhaben wurde nach hinten verlegt. Das mit der Stadt Augsburg als Gesellschafterin vereinbarte Ziel, den Wohnungsbestand bist Ende 2026 auf 11.000 Einheiten zu erhöhen, kann dadurch nicht vollumfänglich erreicht werden. Aktuell geht das Unternehmen von bezugsfertigen 10.847 Wohnungen bis zur gesetzten Frist aus. Zählt man die sich zu diesem Zeitpunkt im Bau befindenden Einheiten mit, beläuft sich die Anzahl auf 10.972.
Einer der Gründe liege bei den spürbar höheren Baukosten. Diese sind gemäß Baupreisindex des Statistischen Bundesamts seit 2017 um 40,4 Prozent gestiegen. Zusätzlich habe sich der Zins für Baufinanzierung seit Jahresanfang annähernd vervierfacht. Die kumulierte Mehrbelastung hieraus beläuft sich in den kommenden fünf Jahren auf rund 24 Millionen Euro. „In diesem wirtschaftlichen Umfeld liegt unser Hauptaugenmerk weiterhin darauf, so viele bezahlbare Wohnungen wie möglich zu bauen. Ein Festhalten an unseren Planungen ohne zeitliche Streckung ließe allerdings eine punktuelle Überforderung befürchten, die wir – aufgrund langfristiger Finanzierungen – als dauerhafte Belastung der Gesellschaft schmerzhaft spüren würden,“ sagt Dr. Mark Dominik Hoppe, Geschäftsführer der Wohnbaugruppe Augsburg
Die Belastung, die aus den höheren Energiekosten resultiert, könne zu einer wirtschaftlichen Überforderung der Mieterschaft führen. Auch, wenn die Mieten selbst stabil bleiben, sollen sich die monatlichen Zahlungen insgesamt durch die steigenden Nebenkosten deutlich ehöhen. Die Durchschnittsmiete über alle Wohnungen wird zum Ende des Jahres 2022 bei der Wohnbaugruppe voraussichtlich 6,56 Euro pro Quadratmeter betragen. In den nächsten Jahren rechne das Unternehmen daher mit einem erhöhten Mietrückstand von bis zu 3 Mio. € aufgrund vermehrter Zahlungsausfälle.