Methanisierungsreaktor von MAN produziert Audi e-gas, Foto: Audi AG
Eine Kooperation innerhalb des Volkswagen Konzerns zeigt erstmals das Potenzial des nachhaltigen Energieträgers im industriellen Maßstab. So leisten MAN und Audi aktiv ihren Anteil an der Verwirklichung der Energiewende.
Tatkräftig tragen MAN und Audi zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende bei, während vielerorts noch diskutiert wird: Audi stellt ab Sommer dieses Jahres synthetisches Erdgas (Audi e-gas) selbst her und speist dieses ins öffentliche Netz ein. Das Kernstück der neuen Anlage ist ein Methanisierungsreaktor von MAN Diesel & Turbo. Dieser wird gemeinsam mit dem Anlagenbauer SolarFuel GmbH in Werlte, Emsland, errichtet. Konstruktion und Fertigung des etwa 16 Meter hohen Moduls der e-gas-Anlage erfolgte durch die Spezialisten für chemische und physikalische Reaktoren von MAN am Standort Deggendorf. Den anschlussfertigen Turm brachte bereits im Dezember vergangenen Jahres ein Schwertransport in das 782 Kilometer entfernte Werlte.
MAN-Reaktor verwandelt regenerativen Strom in klimaneutralen Treibstoff
Das Besondere an dem von MAN Diesel & Turbo hergestellten Methanisierungsreaktor ist, dass er aus regenerativ erzeugtem Strom klimaneutralen Treibstoff produziert. Dieser ist mit bereits vorhandener Infrastruktur sowohl speicherbar als auch transportabel. Das Audi e-gas ist chemisch nahezu identisch mit gewöhnlichem fossilen Erdgas. Es kann dadurch völlig problemlos über das Erdgasnetz verteilt sowie an CNG-Tankstellen ausgeliefert werden.
Weltweiter Einsatz für die Mobilität der Zukunft
„Dieser Auftrag unterstreicht einmal mehr unsere Kompetenz im Bau chemischer Anlagen, mit deren Hilfe synthetischer Kraftstoff produziert werden kann“, freut sich Dr. Josef Dachs, Werksleiter von MAN Diesel & Turbo in Deggendorf. Das Know-how aus dem Hause MAN sei weltweit gefragt, wenn um Lösungen für die Mobilität der Zukunft gehe – ob bei der von Shell betriebenen weltweit größten Gas-to-liquids-Anlage Pearl in Katar oder bei dem Audi e-gas-Projekt in Emsland.
Strom-Überschuss wird mit Audi e-gas-Projekt nutzbar
Die Strom-Gas-Kopplung des Audi e-gas-Projektes ist ein Musterbeispiel dafür, wie vor allem das an windreichen Tagen oft überschüssige Angebot an Windenergie mangels derzeit fehlender Stromnetzkapazitäten sinnvoll genutzt werden kann. Nur mit dem e-gas aus Werlte können jährlich 1.500 erdgasbetriebene Pkw über 15.000 Kilometer CO2-neutral fahren.