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MAN baut Reaktor für erneuerbare Kraftstoffe für Start-up Caphenia
Kooperation

MAN baut Reaktor für erneuerbare Kraftstoffe für Start-up Caphenia

Dr. Mark Misselhorn (links) und Norbert Anger (rechts) kooperieren, um den Bau des Reaktors möglich zu machen.
Dr. Mark Misselhorn (links), CEO von Caphenia, und Norbert Anger (rechts),Standortleiter bei MAN, kooperieren, um den Bau des Reaktors möglich zu machen. Quelle: Caphenia

Das Cleantech Start-up Caphenia errichtet eine Produktionsanlage für Synthesegas. Dafür wurde das Augsburger Unternehmen MAN mit dem Bau eines Reaktors beauftragt. So soll das Ganze funktionieren.

Das Cleantech Start-up Caphenia hat MAN Energy Solutions mit dem Bau eines Plasma-Boudouard-Reaktors, abgekürzt PBR, beauftragt. Dieser wird im Mittelpunkt der ersten Caphenia-Produktionsanlage „Germany I” im Industriepark Höchst in Frankfurt am Main stehen, wo das Unternehmen plant im nächsten Jahr seine ersten erneuerbaren Kraftstoffe zu produzieren.

So soll der Reaktor für die Caphenia-Technologie genutzt werden

Die Caphenia-Technologie nutzt Biomethan, CO2, Wasser und nachhaltig erzeugten Strom zur Herstellung von Synthesegas als Ausgangsstoff für erneuerbare Kraftstoffe und viele andere chemische Produkte. Das erzeugte Synthesegas soll zum Beispiel in einem nächsten Schritt zur Herstellung von Sustainable Aviation Fuel genutzt werden und damit zur Dekarbonisierung der Luftfahrt beitragen.

Über die Kooperation von MAN und Caphenia

Dr. Mark Misselhorn, CEO von Caphenia, äußert sich zur Bedeutung der Kooperation wie folgend: „Mit der Errichtung dieser ersten Anlage im industriellen Maßstab setzen wir einen Meilenstein für Caphenia. Die Partnerschaft mit MAN Energy Solutions ermöglicht es uns, diese skalierbare Technologie zu etablieren, die das Potenzial hat, die Landschaft der erneuerbaren Energien maßgeblich zu prägen. Es ist ein bedeutender Schritt, der zeigt, dass unsere Vision einer nachhaltigen Kraftstoffproduktion in großem Umfang realisierbar ist.“

Norbert Anger, Standortleiter bei MAN Energy Solutions Deggendorf, sagt: „Wir sind stolz, die Reaktortechnologie zu diesem innovativen Projekt beizusteuern und unsere umfangreiche Expertise in der Produktion erneuerbarer Kraftstoffe einbringen zu können.“ Außerdem erläutert er: „Wir sind überzeugt, dass synthetische Kraftstoffe bei der Dekarbonisierung all jener Sektoren unausweichlich sein werden, für die eine direkte Elektrifizierung zum Beispiel über Batterien nicht in Frage kommt.“

Das Verfahren zur Produktion von Synthesegas

Der von MAN entwickelte Plasma-Boudouard-Reaktor wird im Prozess zuerst das zugeführte Biomethan in Wasserstoff und Kohlenstoff spalten. In einem nächsten Schritt entsteht schließlich unter Zugabe von CO2 und Wasser das Synthesegas. Dabei kann der Reaktor 150 Kilogramm Synthesegas pro Stunde erzeugen. In einem anschließenden Fischer-Tropsch-Verfahren soll dann das Synthesegas in Sustainable Aviation Fuel umgewandelt werden.

Dieser Power-and-Biogas-to-Liquid-Prozess der Caphenia -Technologie benötigt nur ein Sechstel des Stroms vergleichbarer Verfahren zur Produktion von Synthesegas. Dies ermöglicht eine CO2-Reduktion der Endprodukte von bis zu 92 Prozent. Dank dieser Effizienz können die erzeugten Kraftstoffe zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden. Die Inbetriebnahme von „Germany I” ist für 2024 angesetzt.

Wie nah ist eine Dekarbonisierung des Luftverkehrs?

In diesem Zusammenhang betont Dr. Christian Schuhbauer, Head of New Technologies bei MAN Energy Solutions Deggendorf, die Relevanz der Caphenia -Technologie für die Luftfahrt: „Synthetische Kraftstoffe sind von entscheidender Bedeutung für die Weltwirtschaft, und unter anderem die Dekarbonisierung des Luftverkehrs kann nur mithilfe dieser Kraftstoffe gelingen. Hierzu hat Caphenia ein effizientes Verfahren zur Erzeugung von Sustainable Aviation Fuel entwickelt.” 

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