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LEW und Amprion: „Das ist der Heilige Gral der Energiewende“
Infrastruktur

LEW und Amprion: „Das ist der Heilige Gral der Energiewende“

Von links: Markus Litpher (LEW-Vorstandsmitglied), Kathrin Schaarschmidt (Assetmanagement, LEW Verteilnetz) und Thomas Dederichs
Von links: Markus Litpher (LEW-Vorstandsmitglied), Kathrin Schaarschmidt (Assetmanagement, LEW Verteilnetz) und Thomas Dederichs (Leiter Strategie und Energiepolitik bei Amprion). Foto: Michael Arnold / B4BSCHWABEN.de

Der weltweit erste dezentrale Netzbooster kommt in unsere Region. Gestartet wird das Projekt in einer Partnerschaft aus den LEW, E.on, Amprion. Was ändert sich jetzt im schwäbischen Stromnetz?

Thomas Diederich ist sechs Stunden mit dem Auto für die Pressekonferenz in Augsburg angereist. Und das hat einen guten Grund. Er ist Leiter Strategie und Energiepolitik bei Amprion und stellte gemeinsam mit Experten von LEW in E.on das Projekt „Dezentrale Netzbooster“ vor. „Was hier passiert, ist eines der wichtigsten Projekte der Energiewende“, erklärt er enthusiastisch. Die dezentralen Netzbooster seien praktisch der Heilige Gral der Energiewende, führt er weiter aus. Denn sie können für klimafreundliche Netzstabilität sorgen – und sind trotzdem weltweit noch nicht im Einsatz. Das soll sich aber bald ändern. „Wir betreiben unser Netz in einer echten Energiewende-Region“, sagt LEW-Vorstandsmitglied Markus Litpher.

So funktionieren dezentrale Netzbooster

Das Konzept der Netzbooster ist – obwohl eine Weltpremiere – relativ simpel. Das Stromnetz in Deutschland steht mit der Energiewende vor einer großen Herausforderung. Derzeit wird im Norden des Landes viel Strom mit Windenergie erzeugt. Dieser wird durch Stromtrassen in den Süden des Landes gebracht. Fällt nun aber eine Trasse aus, oder weht der Wind im Norden nicht stark genug, müssen Kraftwerke hochgefahren werden, die Strom ins Netz einspeisen, sodass die Spannung gehalten werden kann. Das ist nicht nur aufwändig, sondern auch teuer. Im vergangenen Jahr kostete dieses sogenannte Redispatch die Verbraucher in Deutschland insgesamt rund vier Milliarden Euro.

Mit den dezentralen Netzboostern können die Redispatch-Effekte minimiert werden. Denn die Netzbooster sind praktisch kleinere und größere Batterien, die an Umspannwerken angebracht werden. Besteht nun die Gefahr, die nötige Netzspannung nicht halten zu können, muss kein Kraftwerk hochgefahren werden, da der nötige Strom aus den Batterien ins Netz eingespeist wird. Diesem Konzept haben sich die LEW, E.on und Amperion in enger Zusammenarbeit verschrieben – im vergangenen Mai wurden die Pläne erstmals öffentlich gemacht.

Wann gehen die dezentralen Netzbooster an den Start?

Die dezentralen Booster können jedoch nicht von heute auf morgen an den Start gehen. Im Frühjahr gab die Bundesnetzagentur zwar grünes Licht für das Projekt gegeben. Um die dezentralen Netzbooster zu bauen, arbeitet Amperion derzeit an einer Ausschreibung für Dienstleister, die selbiges übernehmen sollen. Noch in diesem Jahr soll die Beauftragung erfolgen. Läuft alles nach Plan können die Booster schon 2025 an den Start gehen. Für Bayerisch-Schwaben sind derzeit fünf bis zehn Standorte in Planung. Wo sich diese aber genau befinden, verraten die LEW noch nicht. Denn hierfür müssen erst noch Gespräche mit den betreffenden Kommunen geführt werden. Erst wenn die Zusagen, kann das Projekt erfolgreich starten.

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