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Hintergrund für die entstandenen Probleme ist die ab 1. Januar 2015 gültige Notarztvergütungsregelung, welche die KVB mit den Krankenkassen ausgehandelt hat. Hiervon profitieren insbesondere Notarztstandorte mit weniger Einsätzen, also vor allem Standorte im ländlichen Raum. Dagegen kommt es an einsatzstärkeren Standorten in Ballungszentren teilweise zu erheblichen Einkommensverlusten.
Notärzte in ländlichen Regionen waren bisher benachteiligt
Von Seiten der KVB wurde darauf hingewiesen, dass um für alle in Bayern tätigen Notärzte annähernd gleiche Bedingungen zu schaffen, mit den Krankenkassen als Kostenträgern des Notarztdienstes, die den Notarztdienst finanzieren, nach intensiven Verhandlungen eine Vereinbarung getroffen wurde, die eine Aufwertung der Bereitschaftsdienstzeiten und eine feste, transparente Vergütung der Einsätze bringt. Die bisherige Honorarsystematik habe die Notärzte in ländlichen Regionen mit wenigen Einsätzen benachteiligt, was dazu geführt habe, dass in den großen Städten immer längere Wartelisten für die Dienste entstanden seien und in einigen ländlichen Regionen kaum mehr Nachwuchs für die Notarztdienste gewonnen werden konnte.
Grundsätzlich bestand unter den Gesprächspartnern Einigkeit, dass die Notarztversorgung im ländlichen Raum gestärkt werden muss. Insoweit wurde die neue Vergütungsregelung dem Grunde nach begrüßt. Allerdings wiesen die Vertreter der Notärzte auch darauf hin, dass es durch die Neuregelung in Ballungszentren vor allem bei jenen Notärzten zu einschneidenden Einkommensverlusten kommen kann, die während ihrer Dienste besonders hohen Belastungen ausgesetzt sind.
KVB verspricht weitere Verbesserung
Die KVB äußerte ihre Überzeugung, dass sie mit der neuen Honorarsystematik gemeinsam mit den Krankenkassen einen ersten Schritt getan habe, um zu einer faireren Vergütung der Notarztdienste zu kommen. Weitere Schritte würden folgen. So konnte sich die KVB – wie in einem Rundschreiben den Notärzten bereits Mitte Dezember 2014 angekündigt – mit den Krankenkassen mittlerweile darauf verständigen, dass mögliche Verluste der Notärzte, die Dienste zum Beispiel an einsatzstarken Standorten leisten, im ersten Quartal 2015 auf maximal 15 Prozent begrenzt werden.
Weitere Gespräche mit Landrat Sailer geplant
Die Beteiligten waren sich darüber einig, dass eine solche Regelung zur Verlustbegrenzung für das gesamte Jahr 2015 geschaffen werden muss. Darüber hinaus müsse ab 2016 die Notarztvergütung so geregelt werden, dass auf eine Verlustbegrenzungsregelung verzichtet werden könne.
Es wurde vereinbart, dass sich die Vertreter der Notärzte, der KVB und des Rettungszweckverbandes auch in den kommenden Monaten regelmäßig bei Landrat Martin Sailer zu Gesprächen treffen werden, um die Interessenslagen abzugleichen und die Grundlage für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit zu legen. Von Seiten der Notärzte wurde die Hoffnung geäußert, dass spätestens für 2016 eine Regelung gefunden werden kann, die auch den Interessen der Notärzte in Ballungsräumen entspricht.
Landrat Sailer: „Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Notarztversorgung im Großraum Augsburg“
Zur kurzfristigen Lösung des derzeit bestehenden Notarztengpasses in der Region Augsburg signalisierten die Vertreter der Notärzte, dass sie ihre Kollegen über das sehr konstruktive Gespräch informieren werden. Auf dieser Basis werde man sich bemühen, die im Moment bestehenden Lücken in den Dienstplänen doch noch zu schließen.
Die Vertreter der Notärzte und der KVB dankten Herrn Landrat Sailer für das kurzfristig anberaumte Gespräch und die zielführende Moderation.
Landrat Sailer: „Am heutigen Abend haben alle Beteiligten bewiesen, dass sie im Sinne der Menschen in der Region Augsburg bereit sind, aufeinander zu zugehen. Unser oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Notarztversorgung im Großraum Augsburg auf dem bisherigen sehr hohen Niveau. Dies wird gelingen, wenn der heute eingeschlagene Weg gemeinsam weiter verfolgt wird.“