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Begrenzte Passagierzahlen, verkürzte Öffnungszeiten oder Veranstaltungsabsagen: Derzeit häufen sich die Schlagzeilen über die Konsequenzen des überregionalen Personalmangels. Die Pandemie wirkt branchenunabhängig wie ein Brandbeschleuniger für den fortwährenden Fachkräftemangel. Doch nicht nur der demographische Wandel und die zunehmende Zahl der Akademiker bedingen die Grundproblematik. Auch die Ansiedlung von Unternehmen in Großstädten sorgt für eine unausgeglichene Verteilung personeller Ressourcen. Insbesondere in ländlichen Räumen mangelt es daher an ausgebildetem Personal. Auf dem 22. Personalertag der Regio Augsburg Wirtschaft und Hochschule Augsburg wurden dafür Gegenmaßnahmen aufgezeigt.
Der Fachkräftemangel ist unlängst als eine der größten Herausforderungen der deutschen Wirtschaft bekannt. Weil diese aber erst noch ihr volles Gefahrenpotenzial erreichen wird, blicken Unternehmer skeptisch in die Zukunft. Ebenso ist aufgrund der Bevölkerungslage eine Lösung nur über eine großflächige Zuwanderung aus dem Ausland möglich. Für Prof. Dr. Michel Feucht hat die Politik jenes aufgrund jüngster Beschlüsse nicht verstanden. Mit dem neuen Hochschulgesetz habe die bayerische Staatsregierung für einen echten Rückschlag gesorgt. „Nicht EU-Ausländer müssen fortan wieder Studiengebühren bei uns bezahlen. Hochqualifizierte, motivierte und fleißige Menschen werden so vor eine große Hürde gestellt. Das ist fatal und wurde trotz mehrfachen Hinweisen nun so beschlossen“, erklärte der Dekan entsetzt.
Dieser Beschluss sei demnach nicht nur für ländliche Regionen wie Aichach und Friedberg kontraproduktiv. Prof. Dr. Martin Stummbaum von der Fakultät für Geistes- und Naturwissenschaften sieht jedoch bereits in dem begrifflichen Verständnis nichturbaner Räume einen Grund für den Personalmangel auf dem Land. „Regionen außerhalb der Ballungszentren werden oft nicht differenziert betrachtet, obwohl die Unterschiede oft gravierend sind. Anbindung, Infrastruktur und Standortpotenziale sind individuell“, berichtete er im Zuge seines Vortrags. Zudem seien „vorteilhafte Aspekte“ in bevölkerungsärmeren Orten „Pfunde mit denen gepunktet werden kann“. So soll die Wirkkraft eines Einzelnen auf seine Umgebung deutlich höher sein als in einer Metropole.
Arbeitgeber außerhalb von Großstädten wie Augsburg müssen attraktiv bleiben, um überhaupt eine Chance im Bewerbungsprozess zu erhalten. Was die Fachkräfte von morgen bei der Jobwahl priorisieren, stellte Prof. Dr. Erika Regnet von der Fakultät für Wirtschaft dar. Seit 2013 befragt sie Absolventen nach ihren arbeitsbezogenen Bedürfnissen. Die wichtigsten Faktoren seien demnach eine gute Work-Life-Balance und ein interessantes Aufgabenprofil. Wenig überraschend nimmt auch die Bezahlung eine gewichtige Rolle ein. Aus den Ergebnissen gehe hervor, dass eigentlich unattraktive Arbeitgeber mit einem guten Gehaltsangebot überzeugen können. Unternehmen aus ländlichen Regionen sollen daher flexible Zeitmodelle ermöglichen und eine angemessene Vergütung anstreben.