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Kündigen für Bürgergeld? So ist die Lage in Augsburg
Faktencheck

Kündigen für Bürgergeld? So ist die Lage in Augsburg

Symbolbild. Foto: stock.adobe.com/domoskanonos
Symbolbild. Foto: stock.adobe.com/domoskanonos

Die Bürgergeld-Debatte wird hitzig diskutiert. Kritiker sagen, dass Menschen deshalb sogar ihren Job kündigen würden. Lohnt sich Arbeiten im Niedriglohnsektor noch? Ein Faktencheck.

Das Bürgergeld ersetzt seit 1. Januar 2023 das Hartz-IV-System. Besonders die Union kritisiert das Bürgergeld: Arbeiten würde sich nicht mehr lohnen, das Konzept sei gescheitert. Eine Einschätzung des des ifo-Instituts widerspricht dem. „Die von manchen Politikern aufgestellte Behauptung, wer nur Sozialleistungen beziehe, bekomme netto mehr als ein Geringverdiener, ist schlicht falsch", sagte der Leiter des ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen, Andreas Peichl. Kritiker des Bürgergelds führen ebenso immer wieder aus, dass das Bürgergeld dazu verleite, den Job zu kündigen.

Bürgergeld: Wie ist die Lage konrekt in Augsburg?

Wie haben sich die Zahlen in unserer Region verändert, seit Hartz IV vom Bürgergeld abgelöst wurde? Die Agentur für Arbeit Augsburg gibt Aufschluss: Im November 2023 haben rund 28.452 Menschen Bürgergeld bezogen, darunter sind 20.639 erwerbsfähig. Damit ist die Zahl der Bürgergeld-Bezieher im Vergleich zu November 2022 nur leicht angestiegen. Da waren es 27.101 Berechtigte und 20.639 waren davon für den Arbeitsmarkt verfügbar.

„Wir sehen in Augsburg keine Tendenz, dass vermehrt Menschen aus der Arbeit heraus ins Bürgergeld wechseln. Natürlich gibt es Einzelfälle, das sehen wir auch“, äußert sich Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg, auf Anfrage der B4B-Redaktion.

Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg. Foto: Agentur für Arbeit Augsburg
Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg. Foto: Agentur für Arbeit Augsburg

Was bekommt ein Bürgergeld-Empfänger?

Nach der Kalkulation des ifo-Instituts kann ein Alleinstehender in einer Stadt mit mittlerem Mietniveau bei 1.000 Euro Bruttoverdienst mit Hilfe zusätzlicher Sozialleistungen im Monat auf 891 Euro netto nach Abzug von Miet- und Heizkosten kommen. Wer nicht arbeite und nur Sozialleistungen bekomme, habe 563 Euro Bürgergeld. Laut den Ifo-Wissenschaftlern ist der Fall, dass ein Bürgergeld-Empfänger mehr verdiene als jemand, der einem Job nachgeht, ausgeschlossen.

Die Voraussetzung dafür sei nach den Berechnungen aber, dass Geringverdiener auch die Möglichkeit der Aufstockung ihres Einkommens durch zusätzliche Sozialleistungen beantragen. Ohne Geld vom Staat kann danach unter Umständen das reine Arbeitseinkommen tatsächlich niedriger sein als das Bürgergeld.

Koller-Knedlik: „Arbeit ist mehr als Geldverdienen“

„Im Allgemeinen beobachten wir, dass für die allermeisten Menschen Arbeit mehr ist als Geldverdienen. Es geht den Menschen um Sozialkontakte oder um die kleinen Erfolgserlebnisse für einen selbst. Jeder der arbeitet hat mehr vom Leben“, betont Elsa Koller-Knedlik, Chefin der Agentur für Arbeit Augsburg.

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