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von Rebecca Weingarten, Online-Redaktion
Am Freitag, den 15. Mai 2015, fand die Pressekonferenz zur Vorstellung der Jahresbilanz 2014 des Klinikums Augsburg statt. Unter anderem war der Verwaltungsratsvorsitzender, Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl, anwesend. Auch Landrat Martin Sailer, Vorsitzender des Krankenhauszweckverbands, nahm an der Pressekonferenz teil, ebenso wie Alexander Schmidtke, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Augsburg. Die gute Nachricht: Das Klinikum Augsburg kann für das Geschäftsjahr 2014 eine schwarze Null präsentieren – zumindest, was das kassenwirksame Ergebnis angeht. Dennoch machte das Klinikum im selben Jahr Verluste von rund 4,5 Millionen Euro.
Klinikum Augsburg trotz Negativergebnis wirtschaftlich stabil
„Den positiven Trend der Jahre 2010 bis 2013 haben wir nicht halten können. Dies hat vielfältige Ursachen“, so Schmidtke. „2014 war ein sehr anstrengendes Jahr für uns. Es gab viele Veränderungen. Gleichzeitig waren vor allem die wirtschaftlichen Anforderungen nicht immer leicht zu bewältigen“, erklärte Gribl. Schmidtke betonte: „Trotz des Negativergebnisses bedeuten diese Zahlen nicht, dass das Klinikum Augsburg instabil ist. Die wirtschaftlichen Daten bleiben im Trend positiv.“ Viele Investitionen waren im Jahr 2014 notwendig gewesen. Diese dienen dazu, das Klinikum Augsburg nachhaltig erfolgreich führen zu können. Gleichzeitig gab es im Klinikum viele nicht-förderfähige Investitionen.
2014 rund 6.500 mehr Patienten im Klinikum Augsburg als 2013
Bereits im März dieses Jahres hatte das Klinikum Augsburg auf den Notstand in den Notaufnahmen hingewiesen. Unter anderem als Konsequenz aus dieser Entwicklung wird die Sanierung des Klinikums vorgezogen. So soll beispielsweise die Notaufnahme bis Ende 2017 erweitert werden. Die aktuellen Notstände schlugen sich 2014 zu Buche: Es gab allein 6.500 Patienten mehr als 2013. Rund 1.000 davon wurden stationär behandelt, weitere 1.000 ambulant. 4.500 mehr Patienten nahmen Notfallversorgung in Anspruch. Die Versorgung vieler dieser Patienten war nicht kostendeckend. Dies ist einer der Bereiche, in dem das Klinikum Augsburg hohe Verluste machte. Allein 2014 kamen 83.000 Patienten in die zentrale Notaufnahme – eine Rekordzahl.
Klinikum Augsburg mit ökonomischen Herausforderungen konfrontiert
Die Umsatzerlöse des Klinikums betragen für das Geschäftsjahr 2014 knapp 360 Millionen Euro. In den medizinischen Fortschritt wurden 38,8 Millionen Euro investiert. Am Klinikum Augsburg sind derzeit 5.541 Mitarbeiter beschäftigt. Damit ist das Klinikum einer der größten Arbeitgeber in der Region – für die 4.367 weiblichen Beschäftigten sogar der größte Arbeitgeber in Schwaben. 2014 suchten 173.000 ambulante Patienten das Klinikum Augsburg auf. 1.759 Geburten fanden im hier statt. Der trotz der hohen Fallzahlen erzielte Verlust spiegelt die schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen wider. Unter anderem wurde der Personalkostenaufwand um 1,2 Millionen Euro erhöht. Dies war ein Ergebnis auf den Tarifverhandlungen im letzten Jahr. Dennoch wurden neue Stellen geschaffen: 25 in der Pflege, 10 im Wirtschafts- und Versorgungsbereich. Weitere Stellen sollen folgen.
Darin hat das Klinikum Augsburg investiert
In der Vergangenheit hat das Klinikum Augsburg viel in die nachhaltige Entwicklung investiert. Seit November 2014 gibt es hier beispielsweise eine Akutgeriatrie. Diese Investition ist vor allem im Zuge des demographischen Wandels sinnvoll. Gleichzeitig wurden hochmoderne Labore angeschafft. Diese ermöglichen eine schnellere und sicherere Untersuchung von Proben. In der Strahlenklinik verbesserte das Zentrum für Hochpräzisionsbestrahlung das medizinische Angebot. Auch in eine effizientere Steuerung der Patienten durch das Gesundheitssystem am Klinikum wird gearbeitet: Künftig sollen Patienten mit geringeren Wartezeiten operiert werden und gleichzeitig früher nach Hause entlassen werden können. Außerdem wird noch in diesem Jahr ein neues Kinderschmerzzentrum für Kinder errichtet, die unter chronischen Schmerzen leiden.
Wird das Klinikum Augsburg zur Uniklinik? Entscheidung für 2016 erwartet
Zusätzlich zum Mega-Bauprojekt Anbau West und zur wirtschaflichten Konsolidierung befindet sich das Klinikum Augsburg in der Aufbau- und Entwicklungsphase zum Universitätsklinikum. Dies ist ein Meilenstein für die medizinische Versorgung und für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region. Aktuell sind die Verantwortlichen aus dem Klinikum und der Universität gerade dabei, den zugehörigen Antrag an den Wissenschaftsrat vorzubereiten. Dieser bildet die Grundlage der Entwicklung zum Universitätsklinikum. Mit der Entscheidung des Wissenschaftsrats ist aber nicht vor dem 2. Halbjahr 2016 zu rechnen. Parallel dazu laufen die Verhandlungen mit dem Freistaat Bayern zur Übernahme der Trägerschaft.