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Vergangenen Dienstag ließ die Deutsche Bahn per Pressemeldung verlauten, dass sämtliche direkten Fernverkehrszüge nach Oberstdorf bis auf Weiteres entfallen. Grund hierfür sei ein Kabelschaden in einem Stellwerk, welches nun komplett erneuert werden müsse. Wie lange diese Reparatur dauern wird, teilte die DB nicht mit. In der Regel dauere dies jedoch „mehrere Jahre“.
Aufgrund von Dammsanierungsarbeiten ist die Strecke von Sonthofen nach Oberstdorf bereits seit zwei Monaten gesperrt; am 3. November sollte sie ursprünglich wieder befahren werden.
Peter Stöfele, Abteilungsleiter Infrastruktur und Mobilität bei der IHK Schwaben, äußert sich kritisch zur Streichung der IC-Verbindungen: „Dass die Bahn hier die ‚Notbremse‘ zieht, offenbart ein Desaster – für die Bahn und für den Tourismus. Mit dem plötzlichen Aus für die Intercitys nach Oberstdorf verlieren auch Kempten, Kaufbeuren, Immenstadt, Sonthofen und Fischen ihre Fernverkehrsverbindungen. Dies wirft das Allgäu allein schon aus touristischer Sicht im Wettbewerb mit anderen Regionen weit zurück, die weiterhin umsteigefrei mit ICE oder IC zu erreichen sind, zum Beispiel Garmisch-Partenkirchen, Bad Reichenhall und Berchtesgaden sowie viele Ziele in Österreich.“
Laut Stöfele sei Oberstdorf ein „unangenehmes“ Reiseziel für die Deutsche Bahn, da es sich nicht mit E-Loks anfahren lassen. Er erwarte deshalb zukünftig große politische Bestrebungen, um sicherzustellen, dass die Verbindung nach Erneuerung des Stellwerks wieder aufgenommen werde.
Auch betont er die seit mehreren Jahren versäumten Investitionen in das Streckennetz des Allgäus: „Die Streichung der IC-Züge Dortmund–Ulm–Oberstdorf und Hamburg–Augsburg– Oberstdorf ist die sichtbare Konsequenz aus viel zu lange unterbliebenen Investitionen in die Strecken im Allgäu. Dass ein Stellwerk wie in Oberstdorf wegen ‚immenser Kabelschäden‘ nicht mehr repariert werden kann, ist zwar ungewöhnlich, aber Stellwerksstörungen kommen auf den Allgäuer Strecken mittlerweile fast wöchentlich vor.“
In ihrer Pressemeldung verweist die DB auf Alternativverbindungen mit jeweils einem Umstieg ins Allgäu, beispielsweise in Augsburg. Diese halte Stöfele aber für unattraktiv, einerseits aufgrund des Gepäcks, das Reisende in der Regel mit sich führen, andererseits handele es sich um ein „Glücksspiel“ durch die permanenten Verspätungen. „Bei den Regionalverbindungen mit nun ebenfalls modifiziertem Angebot handelt es sich bei genauer Betrachtung um eine Art ‚Notfahrplan‘“, schließt er ab.
Einen Ersatzverkehr gibt es aktuell nicht, die Bahn prüfe jedoch diesbezüglich mögliche Lösungen.