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Im Kontext der globalen Klimaziele nimmt die Textilindustrie eine gewichtige Rolle ein. Für die Produktion einzelner Kleidungsstücke werden noch immer tausende Liter an Wasser verbraucht. In einer Zeit von Fast-Fashion sollte Recycling daher längst mehr Nachhaltigkeit innerhalb der Branche bewirken. Doch es sei nur ein Prozent der Textilien, welche aktuell im weltweiten Stoffkreislauf wiederverwendet werden. Diese ernüchternde Bilanz möchten die ITA Augsburg und die Hochschule Augsburg nicht hinnehmen.
Gemeinsam wollen sie in ihrem neuen Recycling Atelier ganzheitliches Recycling erforschen, woraus anwendungsreife Konzepte entstehen sollen. Die Wissenschaftler analysieren dafür die einzelnen Prozesse der textilen Widerverwertung. Sortierung, Aufbereitung und Verarbeitung sollen dann vom Modellentwurf auf einen industriellen Produktionsmaßstab skaliert werden. Der Fokus sei dabei auf Sekundärrohstoffe und der Nutzung von Alttextilien gerichtet.
Für Stefan Schlichter, Leiter des ITA Augsburg, sei es die übergeordnete Aufgabe damit eine „Balance wiederherzustellen“. Die Zukunft der Textilbranche hänge für ihn nämlich von einem „Dreiklang“ aus „technischer und ökologischer Sinnhaftigkeit sowie ökonomischen Nutzen“ ab. Doch „die Branche ist weit davon entfernt“, wie er schonungslos festhält.
Unter den Augen von Unternehmern und bekannten Persönlichkeiten fiel nun der Vorhang für die neuen Räumlichkeiten im Sigma Technopark. Die Modellfabrik soll als Beitrag zum KI-Produktionsnetzwerk Augsburg dienen. Auch deshalb setzten die ITA Augsburg und die HSA im Recycling Atelier auf Digitalisierung. Konkret werde damit der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für die Textilbranche erforscht. Schlichter mahnte Verantwortliche des Industriezweigs sogar sich „aktuellen Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz“ zu verschließen. Die Wissenschaftler der Forschungsstätte sollen so an einer maschinellen Sortierung recyclebarer Stoffe arbeiten. Derzeit geschehe dieser Prozess noch nahezu händisch.
In die Analyse und finalen Ergebnisse fließe zudem unternehmerische Unterstützung ein. Firmen aus der gesamten Wertschöpfungskette sollen dafür industrielle Blickwinkel und Ressourcen bereitstellen. Mit einem Workshop-Areal werde außerdem der ungefilterte Austausch zwischen den Forschern und internationaler Unternehmen stattfinden. Auf diesem Weg sollen deren Produkte eine Analyse durchlaufen, welche Anhaltspunkte für eine nachhaltigere Textilproduktion liefere.