Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.
Fabian Amini: Wir wollten einen Tarifabschluss mit der GDL erreichen und - soweit möglich - Streikhandlungen vermeiden. Und es war nicht möglich, mit der GDL einen Tarifabschluss zu erzielen, ohne deren Kernforderung nach der Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich nachzukommen. Darüber hinaus waren es insgesamt über 30 Forderungen, die die GDL gestellt hatte, und wir sind nicht allen nachgekommen.
Das wird Schritt für Schritt gehen. Was wir auf jeden Fall weiterhin beibehalten müssen, ist die sehr hohe Anstrengung, um weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Wir dachten, mittelfristig unsere Ausbildungskapazitäten auch über unser Unternehmen hinaus für den Markt zur Verfügung zu stellen – jetzt werden wir vermutlich die Kapazitäten erstmal für uns selber nutzen müssen, um die niedrigere Wochenarbeitszeit durch mehr Personal auszugleichen.
Wir hätten es uns noch weniger leisten können, umfangreich von der GDL bestreikt zu werden – das wäre für unsere Fahrgäste, für die Region, aber auch für uns als Arbeitgeber überhaupt nicht gut gewesen. Außerdem haben wir ein Nachbesserungsrecht vereinbart, falls andernorts ein Tarifabschluss mit der GDL zustande kommt, der abweichende Regelungen vorsieht. Das alles gilt wohlgemerkt für uns, da wir uns nicht für unsere Mitbewerber äußern können.
Die finanzielle Belastung durch diesen Abschluss ist enorm und bringt uns finanziell an die absolute Belastungsgrenze. Und wir müssen deutlich mehr Personal finden und qualifizieren. Das ist aufgrund des ohnehin schon vorherrschenden Arbeitskräftemangels eine große Herausforderung.
Gemeinsames Ziel der Tarifvertragsparteien ist es einerseits, die Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern, die regelmäßig Schichtarbeit leisten, attraktiver zu gestalten und andererseits, dass die Unternehmen ihre Verkehrsleistungen erbringen können. Wie bereits mehrfach betont, halten wir die Absenkung auf die 35-Stunden-Woche vor dem Hintergrund des branchenweiten Arbeitskräftemangels weiterhin für den falschen Weg. Doch ohne diesen Schritt wäre keine Einigung mit der GDL möglich gewesen. Endlose, sehr teure Streiks mit den bekannten Auswirkungen auf unsere Fahrgäste wären die Folge gewesen. Man wird in den kommenden Jahren sehen, ob der Abschluss trotz schrumpfenden Arbeitsmarktes tatsächlich deutlich mehr Beschäftigte als bisher in die Branche bringt und die durch die Arbeitsabsenkung entstehende Lücke wirklich überkompensiert oder nicht.