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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Was erwarten Sie von Fujitsu?
Franz Josef Pschierer: Ich erwarte, dass die Unternehmensleitung jetzt für die Mitarbeiter sehr schnell Klarheit darüber schafft, welche Beschäftigten wann freigestellt werden sollen. Nichts ist jetzt schlimmer als Unsicherheit. Die Beschäftigten und ihre Familien wollen jetzt verständlicherweise Planungssicherheit.
Was sind die nächsten Schritte?
Der Fujitsu-Zentraleuropachef Rupert Lehner und die Werksleiterin Vera Schneevoigt haben uns zugesagt, zum Start der Verhandlungen zum Interessensausgleich am 21. November einen solchen Etappenplan vorzulegen. Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass sich Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertreter ihrer Verantwortung für die Mitarbeiter bewusst sind und die Verhandlungen über einen Sozialplan zügig zu einem guten Abschluss bringen. Da hier sehr viel dranhängt, können diese Verhandlungen erfahrungsgemäß allerdings einige Monate in Anspruch nehmen.
Wie bewerten Sie das Gespräch am Dienstag mit Frau Schneevoigt?
Wir haben dabei gesehen, dass alle Seiten zu großer Unterstützung bereit sind. Die Atmosphäre war ausgesprochen sachlich und lösungsorientiert. Allen – insbesondere auch der Unternehmensleitung vor Ort – ist bewusst, dass die Entscheidung vor allem für die Mitarbeiter und ihre Familien wie für die gesamte Region Augsburg ein schwerer Schlag ist.
Wie werden Sie als Wirtschaftsminister die Beschäftigten unterstützen?
Gemeinsam werden wir alles dafür tun, um für die Beschäftigten zeitnah möglichst wohnortnahe Perspektiven zu entwickeln. Das bayerische Wirtschaftsministerium wird zusätzliche Fördermittel für kleine und mittelständische Unternehmen bereitstellen, die investieren und zusätzliche Arbeitsplätze und damit auch neue Jobperspektiven für Fujitsu-Mitarbeiter schaffen. Die Kollegin Schreyer wird sich vor allem um die Beschäftigten kümmern, die einen besonderen Unterstützungsbedarf haben. Dabei geht es in erster Linie um Qualifizierungsmaßnahmen und einen maßgeschneiderten Sozialplan.
Wie bewerten Sie Augsburg als Wirtschaftsstandort und wo sehen Sie die Stärken der Region?
Augsburg ist ein zukunftsstarker Wirtschaftsraum mit vielfältigen Perspektiven für Beschäftigung. Die Staatsregierung hat in den letzten Jahren massiv in die Zukunft der Region investiert. Ich erinnere an das Uniklinikum, das Technologiezentrum und die außeruniversitäre Forschung. Es gibt ein klares technologisches Profil. Augsburg ist heute stark in der Umwelttechnologie, in der Luft- und Raumfahrt und im Bereich der neuen Materialien.
In welchen Bereichen sehen Sie neue Jobperspektiven für die Fujitsu-Mitarbeiter?
Der Arbeitskräftebedarf ist groß. Insofern sehe ich sehr gute Chancen für die Beschäftigten, einen neuen Job zu bekommen. Der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie, die Stadt Augsburg und die Bundesagentur für Arbeit werden gemeinsam mit den Kammern umgehend damit beginnen, eine Jobbörse aufzubauen. Es gibt bereits jetzt erste Nachfragen nach Mitarbeitern von Fujitsu.
Die Arbeitsmarktregion Augsburg hat aktuell eine Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent und 6.000 offene Stellen. Den Arbeitnehmern wird darüber hinaus das gesamte arbeitsmarktpolitische Unterstützungsinstrumentarium wie Qualifizierungsmaßnahmen oder eine Transfergesellschaft zur Verfügung stehen. Das haben alle Beteiligten bekräftigt.