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Die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen stehen auch in der Corona-Krise zu ihren Fachkräften. Das zeigen die aktuellen Arbeitsmarktzahlen für Juli, die die Bundesagentur für Arbeit heute veröffentlicht hat. Die befürchtete Kündigungswelle ist trotz der dramatischen Einbrüche bislang ausgeblieben. „Maßgeblich dazu beigetragen hat das Instrument der Kurzarbeit“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Marc Lucassen. „Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass die Kurzarbeit an die aktuellen Bedürfnisse der Unternehmen angepasst wird.“
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vorerst gestoppt. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli weiter auf dem Niveau des Vormonats. Aktuell sind in den Agenturbezirken Augsburg, Kempten-Memmingen und Donauwörth 40.115 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Quote liegt bei 3,7 Prozent. „Die Kurzarbeit gibt den Unternehmen die Möglichkeit, auch in schwierigen Zeiten an ihren Fachkräften festzuhalten. Sobald die Wirtschaft in Gang kommt, können sie weiter auf deren Know-how und Engagement setzen“, sagt Dr. Lucassen. „Die Finanzmarktkrise 2008/2009 hat gezeigt, dass die Kurzarbeit den Arbeitsmarkt nachhaltig stabilisieren kann.“
Längere Bezugsdauer und mehr Flexibilität
Die Zahlen zur Kurzarbeit liegen nach wie vor auf hohem Niveau: Seit Beginn der Pandemie im März haben 20.716 bayerisch-schwäbische Unternehmen Kurzarbeit angemeldet, mehr als 300.000 Arbeitnehmer sind betroffen. Im Juli sind 267 Unternehmen in Kurzarbeit hinzugekommen. Für Dr. Lucassen sind die Werte ein Zeichen dafür, dass die regionale Wirtschaft optimistischer in die Zukunft blickt: „Jeder Mitarbeiter in Kurzarbeit zeigt, dass die Unternehmen zukünftig wieder von einer steigenden Auslastung ausgehen und dass die Arbeitgeber ihrer Verantwortung für ihre Fachkräfte gerecht werden.“ Umso wichtiger sei es, das Instrument an die aktuellen Herausforderungen anzupassen.
Die IHK Schwaben fordert, die Bezugsdauer für alle Kurzarbeiter auf 24 Monate auszuweiten. „Wir haben es mit einer historisch einmaligen Krise zu tun“, betont Dr. Lucassen. „Die Märkte und Unternehmen benötigen Zeit, sich darauf einzustellen und die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen.“ Nur wenn ihnen die Politik den nötigen zeitlichen Spielraum einräume, könne der Arbeitsmarkt langfristig stabilisiert werden, so Dr. Lucassen. „Andernfalls verpufft der Effekt.“ Die Praxis der vergangenen Monate hat zudem gezeigt, dass die Unternehmen mehr Flexibilität benötigen, um die Kurzarbeit kurzfristig an die oft wechselnde Geschäftslage anzupassen.
Elementar ist ausreichende Finanzausstattung
Durch die Auszahlung des Kurzarbeitergeldes sind die aus Beitragsmitteln finanzierten Rücklagen der Agentur für Arbeit schneller als erwartet aufgebraucht. Daher ist es aus Sicht der IHK Schwaben notwendig, die Bundesagentur mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt zu unterstützen. Dr. Lucassen abschließend: „Es ist deutlich sinnvoller, die Kurzarbeit zu finanzieren als Arbeitslosengeld zu bezahlen. Jeder Euro, den wir in das Kurzarbeitergeld investieren, ist gut angelegtes Geld. Davon profitieren die Mitarbeiter, die Unternehmen und am Ende auch der Staat. Das Kurzarbeitergeld ist ein Instrument, für das wir weltweit beneidet werden. Der Blick in andere Länder zeigt, dass dort die Arbeitslosenzahlen bereits massiv angestiegen sind.“